Nicht nur die Theaterwelt reagiert bestürzt auf den Tod des Großen Schauspielers.
Autorin und Schauspielerin Doris Mayer
"Fritz Muliar war ein
väterlicher Freund, ein hilfsbereiter Kollege, ein kluger Ratgeber. Ich habe
als junge Schauspielerin auf einer dreimonatigen Deutschlandtournee
unendlich viel von ihm gelernt. Ein ganz Großer hat sich leider für immer
von uns verabschiedet."
Schauspieler Michael Dangl
"Ich hab einen Freund verloren.
Er war für mich ein Freund und ein Theatervater." Noch am 1. Mai
sei er bei Muliar gewesen, um über das geplante Geburtstagsprojekt zu
Muliars 90er im Dezember zu sprechen: die Uraufführung der eigens
geschriebenen Fortsetzung namens "Mr. Greens zweite Chance" zu
Jeff Barons "Besuch bei Mr. Green", mit dem Muliar schon seinen
80. Geburtstag gefeiert hatte. "Er hat sich schon sehr gefreut auf das
Stück", so Dangl. Ob und wie dieses Projekt nun weitergeführt
werde, "kann ich mir nicht vorstellen. Ich kann es noch gar nicht
glauben."
Bundespräsident Heinz Fischer
"Das ist ein großer
menschlicher Verlust", reagierte Bundespräsident Heinz Fischer im
Ö1-Mittagsjournal auf die "sehr traurige und bedrückende Nachricht".
"Er war ein liebenswerter Mensch, ein Volksschauspieler und ein
Österreicher im besten Sinne des Wortes". Nach seinen Erfahrungen
in der Gefangenschaft der Nazis sei Muliar stets auch "ein sehr
politischer Mensch" gewesen, "diese proösterreichische und
prodemokratische Gesinnung hat er sein Leben lang beibehalten".
Bundeskanzler Werner Faymann
"Fritz Muliar ist eine
österreichische Legende gewesen, ein Volksschauspieler, der das kulturelle
Leben entscheidend mit gestaltet und mit geprägt hat", würdigte
Bundeskanzler Faymann den "großen Mimen." Auf der Bühne habe
Muliar die Menschen zum Lachen und Nachdenken gebracht. "Muliar war ein
echter Österreicher, in dem jeder einen Teil von sich selbst finden konnte."
Auch in seinem Leben abseits der Bühne sei Fritz Muliar stets ein "sozial
engagierter und multikultureller Geist" gewesen. "Fritz Muliar
zeichnete sich durch unerschrockenen Mut und gesellschaftspolitisches
Engagement aus. Toleranz und Solidarität waren Teil seines Lebens",
so der Bundeskanzler. "Seine Familie war für Fritz Muliar der
Lebensmittelpunkt. Unsere Anteilnahme gehört seinen Angehörigen, ganz
besonders seiner Frau Franziska und seinen Söhnen", so Faymann.
Michael Häupl und Andreas Mailath-Pokorny
"Österreich
verliert eine der herausragendsten schauspielerischen Persönlichkeiten, die
sich nicht nur auf der Bühne des Theaters, sondern auch auf der Bühne des
Lebens lautstark Gehör verschafft hat. Als Darsteller zeichnete er sich bis
zuletzt durch Schauspiellust, Vitalität und ungebrochene Schaffenskraft aus,
als Mensch durch soziales Engagement abseits der Bühne. Er war das
humanistische Gewissen Österreichs und auch jenes der Sozialdemokratie, ein
Mahner gegen Unmenschlichkeit und rechtes Gedankengut und hat sich nicht
gescheut, immer wieder Stellung zu beziehen und für seine Ideale und
Anschauungen einzutreten. Zu Recht haben die Wienerinnen und Wiener ihn zu
ihrem Publikumsliebling gewählt, weil sie gespürt haben, dass er einer von
ihnen ist"
Kulturministerin Claudia Schmied
"Fritz Muliar war die
Personifikation eines Kulturlebens, das es in dieser Form nach ihm nicht
mehr geben wird. Er verkörperte Mitteleuropa in seiner Buntheit,
Schauspielertum in seiner komödiantischsten und dramatischsten Art und
Menschlichkeit in der besten Form."