Happy Birthday
"Rebell" Robert Redford wurde 70
17.08.2007
Robert Redford sagt über sich selbst: "ich bin von Natur aus ein Rebell". Der Schauspielstar wurde 70.
Robert Redford lässt sich schwer einordnen, ist "von Natur aus ein Rebell", wie er nicht ohne Stolz über sich sagt. Als einer von wenigen Filmschaffenden im Dunstkreis von Hollywood geboren und aufgewachsen, zieht er Utahs wilde Berglandschaft zum Leben vor. Der Schauspieler, Regisseur und Produzent ließ sich von Hollywood mit Oscars, Golden Globes und zahlreichen anderen Ehren verwöhnen, schuf dann aber in Park City (Utah) eine Kaderschmiede für den Independent Film, den von Hollywood unabhängigen Film. Er feierte am Samstag, den 18. August, seinen 70. Geburtstag.
Redford ist Bush-Gegner
Schenkt man den Worten des früheren US-Präsidenten Jimmy Carter Glauben, war es der Hollywoodstar, der ihn für öffentliche Auftritte schulte und ihm damit den Weg ins Weiße Haus ebnete. Redford selbst, ein Liberaler, engagierter Naturschutzkämpfer und offener Kritiker der gegenwärtigen Bush-Administration ("In meinem ganzen Leben habe ich noch nie dunklere Zeiten erlebt als diese)", mag sich noch nicht einmal auf eine Partei festlegen.
Frauenschwarm
Der Frauenschwarm mit den strahlend blauen Augen hat eine Vorliebe für das europäische Kino, weil es Filmstars wie Jeanne Moreau erlaubt, "natürlich und voller Würde zu altern". Wer sein Gesicht glättet wie viele Darsteller in Hollywood, "löscht einen Teil seiner eigenen Geschichte aus", findet er. Der begeisterte Skifahrer, Reiter und Wanderer lebt seit 1996 mit der Künstlerin Sybille Szaggars (48), einer Hamburger Wirtstochter, zusammen.
Die besten Filme
Im Laufe seiner 46-jährigen Karriere spielte er in mehr als 35 Filmen mit, so als neureicher Emporkömmling Jay Gatsby in der Verfilmung von F. Scott Fitzgeralds Roman "Der große Gatsby" (1974), zusammen mit Dustin Hoffmann als Watergate-Reporter Bob Woodward in "Die Unbestechlichen" (1976) oder als Abenteurer und Liebhaber von Meryl Streep in dem preisgekrönten Melodram "Jenseits von Afrika" (1985).
In "Staatsanwälte küsst man nicht" (1986) machte Redford Debra Winger schwach, in "Ein unmoralisches Angebot" (1993) verführte er Demi Moore mit einer Million Dollar. In der Romanze "Aus nächster Nähe" (1996) eroberte er als erfahrener Fernsehjournalist das Herz von Michelle Pfeiffer. In den 90er Jahren erntete Redford vor allem für seine Regiearbeiten das Lob der Kritik.
Naturverbundenheit
Nach "Quiz Show" (1994) und vor "Die Legende von Bagger Vance" (2000) feierte er mit der Verfilmung von Nick Evans Bestseller "Der Pferdeflüsterer" einen seiner größten Erfolge. In dem Streifen über einen Tierfreund, der verletzte Pferdeseelen heilen kann, stellte Redford seine Naturverbundenheit und Vorliebe für emotionale Dramen als Produzent, Regisseur und Hauptdarsteller sozusagen dreifach unter Beweis.
Eine Biografie
Der Sohn eines Milchmanns aus Santa Monica hatte väterlicher- und großväterlicherseits die Mahnung mit auf den Weg bekommen, das Leben voll auszuschöpfen und sich selbst keine Grenzen zu setzen. Als erfolgreicher Baseballspieler bekam er ein Stipendium für das College, gab das Studium aber nach kurzer Zeit auf und ging nach Europa.
Die jungen Jahre
Über ein Jahr lang trampte er quer über den Kontinent, lebte als Maler in Florenz, Paris und München. Mit dem Verkauf seiner Bilder hielt sich der junge Redford knapp über Wasser. Zurück in den USA, besuchte er die Schauspielschule in New York. Von 1959 an folgten Auftritte am Broadway und verschiedene Rollen in Fernsehserien. 1961 gab Redford sein Kinodebüt mit "Hinter feindlichen Linien". 1966 erzielte er mit der Neil-Simon-Komödie "Barfuß im Park" seinen ersten größeren Leinwanderfolg.
Der Durchbruch
Den endgültigen Durchbruch schaffte er 1969 an der Seite von Paul Newmann in "Die zwei Banditen". Von da an stieg er, nicht zuletzt wegen seines blendenden Aussehens, schnell zum Publikumsliebling und Kassenmagneten auf. "Der Clou" brachte ihm 1973 seine erste Oscar-Nominierung ein, acht Jahre später erhielt sein Regiedebüt "Eine ganz normale Familie", das den American Way of Life am Beispiel einer Mittelstandsfamilie kritisch begutachtet, gleich vier Oscars.