Regietitan Peter Stein gastiert morgen im Wiener Konzerthaus, wo er in einer 6-stündigen Lesung Puschkins Eugen Onegin zum Besten gibt. „Puschkins Versepos ist ein unverschämtes Meisterwerk“, sagt er. „Der Autor verulkt sämtliche damals in Russland in Mode gewesenen literarischen Stile. Während in Tschaikowskys Oper alles sentimentalisiert und auf die Liebesgeschichte reduziert wird.“
„Aida“ im TV
Der Ex-Schauspielchef der Salzburger Festspiele, der für seine Marathon-Inszenierungen wie den 21-stündigen Faust mit Bruno Ganz oder den 10-stündigen Wallenstein mit Brandauer berühmt ist, hat soeben an der Mailänder Scala seine triumphale Inszenierung von Verdis Aida wieder aufgenommen – heute live in Servus TV. Und in Rom inszeniert er den Park von Botho Strauß. In der Paraphrase des Sommernachtstraums spielt Steins Ehefrau, Ex-Buhlschaft Maddalena Crippa, die Titania.
Burg & Oper
Am Burgtheater ist Steins furiose Inszenierung von Shakespeares König Lear mit Brandauer wieder zu begutachten (23. März). Und im Herbst inszeniert er Janáčeks Die Sache Makropulos an der Wiener Staatsoper.
E. Hirschmann-Altzinger