Michieletto inszeniert die letzte Verdi-Oper als Traum des alten Sängers.
Die zweite neu inszenierte Oper bei den Salzburger Festspielen 2013 stammt von einem der beiden "Jahresregenten" - Giuseppe Verdis "Falstaff" hatte am 29. Juli im Haus für Mozart Premiere und soll als Erfolg verbucht werden. Trotz einer Reihe von Unklarheiten im Regiekonzept und vieler handwerklicher Schwächen vor allem bezüglich der praktischen Abläufe auf der Bühne mochte das Publikum die Inszenierung von Damiano Michieletto und applaudierte allen Beteiligten.
Bühnebild verpasst "Falstaff" Glamour
Michieletto und sein Bühnenbildner Paolo Fantin haben tief in die Trickkiste gegriffen und die Metaebene eines Traums eingeführt, den ein alter Sänger in der Vasa Verdi - das ist ein vom Komponisten selbst gegründetes und heute noch real existierendes Altersheim in Mailand - als Rückblick über sein Leben träumt. Dabei schafft das Regieteam eine Reihe schöner Bilder. Zugleich aber wird die ohnehin schon verworrene Geschichte über den alten Lebemann noch unübersichtlicher, und viele Wege, Auftritte, und Szenen funktionieren nicht mehr richtig.
Schauspieler betörten durch Top-Leistung
Die Gesangsrollen in dieser Salzburger Neuproduktion sind durchwegs sehr gut besetzt, allen voran der außergewöhnlich routinierte Ambrogio Maestri, der einen brillanten "Falstaff" gibt. Herausragend auch die klein besetzten Wiener Philharmoniker, denen dieser späte Verdi hörbar liegt. Zubin Mehtas Dirigat ist souverän, wohldosiert in allen Belangen und trägt nicht unerheblich zum Erfolg des Salzburger "Falstaff" bei. Der ist wenn schon nicht rauschend, so doch eindeutig.