Der "Kopf einer Muse" z.B. wechselte bei einer Auktion für 32,2 Millionen Euro den Besitzer.
Zwei lange nicht mehr öffentlich gezeigte Werke von Raffael und Rembrandt sind in London zu Rekordpreisen versteigert worden. Die Zeichnung "Kopf einer Muse" des italienischen Renaissance-Malers Raffael wechselte am Dienstagabend für 29,2 Millionen Pfund (32,2 Millionen Euro) den Besitzer. So viel war noch nie für eine Papierzeichnung bei einer Versteigerung gezahlt worden. Das Auktionshaus Christie's hatte sich nur eine halb so hohe Summe für die Zeichnung versprochen.
Skizze für Papst Julius II
Bei der Zeichnung handelt es sich
um einen Entwurf aus dem Jahr 1508 für das Fresko "Parnassus", das Raffael
im Auftrag von Papst Julius II. gemalt hatte. In den vergangenen 50 Jahren
war die Zeichnung nur einmal öffentlich ausgestellt worden, und es war das
erste Mal seit mehr als 150 Jahren, dass sie auf einer öffentlichen
Versteigerung angeboten wurde.
Preis spiegelt Größe wider
Ein Rembrandt-Bild mit dem
Titel "Brustbild eines Mannes mit in die Seiten gestemmten Armen" wurde in
London für 20,2 Millionen Pfund (22,38 Millionen Euro) versteigert. Das war
die höchste Summe, die je ein Rembrandt-Bild bei einer Versteigerung erzielt
hat. Das Porträt hatte der niederländische Maler Rembrandt van Rijn 1658
gemalt. Der erzielte Kaufpreis für das Porträt eines unbekannten Mannes
spiegele "seine Bedeutung und seine Größe" wider, sagte der
Christie's-Spezialist für alte Meister, Richard Knight.
Das Rembrandt-Gemälde war lange in Privatbesitz gewesen und laut Christie's seit 1970 nicht mehr öffentlich ausgestellt worden. Ersteigert wurde es von einem anonymen Käufer, der am Telefon mit geboten hatte. Der bisherige Rekordpreis für ein Rembrandt-Bild bei einer Auktion war Ende 2000 erzielt worden, als für das "Porträt einer Dame im Alter von 62 Jahren" 19,8 Millionen Pfund geboten wurden.
Ebenfalls einen Rekordpreis erzielte ein Gemälde vom Evangelisten Johannes des italienischen Barock-Malers Domenichino. Es wurde für 9,2 Millionen Pfund verkauft, so viel wurde noch nie für ein Domenichino-Bild auf einer Auktion bezahlt. Bei der Christie's-Auktion wurden noch zahlreiche weitere Werke alter Meister sowie von Künstlern aus dem 19. Jahrhundert versteigert. Mit einem Gesamtertrag von 68,4 Millionen Pfund übertraf die Versteigerung die Erwartungen der Organisatoren.