Wiener Festwochen: Studenten inszenierten "Prometheus in Athen".
Unter dem Namen Rimini Protokoll produzierten in unterschiedlichen Konstellationen drei ehemalige deutsche Theaterstudenten seit dem Jahr 2000 Stücke, die einen neuen Blick auf unsere Wirklichkeit ermöglichen. Die Zeitschrift "Theater in der Zeit" nannte sie "Protagonisten und Begründer eines neuen Reality Trends auf den Bühnen". Bei den Wiener Festwochen zeigten Rimini Protokoll am 9. und 10. Juni 2012 die Produktion "Prometheus in Athen" im Wiener Volkstheater.
Rimini Protokoll
Vor zwei Jahren zeigte Rimini Protokoll bei den Wiener Festwochen "100 Prozent Wien", wo eine repräsentative Auswahl von hier lebenden Menschen über sich und die Stadt und über statistische Daten sprechen sollten. Im selben Jahr wurde Rimini Protokoll nach Athen eingeladen, um zum Thema Prometheus ein Stück zu erarbeiten. Vor 3.000 Zuschauern im antiken Herodion-Theater am Fuß der Akropolis kamen schließlich 100 Athener - unterschiedlichsten Alters und sozialem Umfelds - von Arbeitslosen bis Rechtsanwälten, und auch Migranten zu Wort, um über ihrer Beziehung zu Prometheus zu sprechen. Sie wurden entsprechend der Zusammensetzung der Athener Bevölkerung ausgesucht.
Für Rimini-Protokoll-Mitbegründer Daniel Wetzel war der Abend eher eine Performance, denn er fand nur einmal statt, wurde allerdings von der griechischen Regisseurin Athina Tsagari auf Video gefilmt. Teile dieses Videos wurden bei der Aufführung gezeigt, dazu kommen einzelne Protagonisten auf die Bühne, um ihre Geschichte zu erzählen.
Ein Theaterabend über einen Theaterabend
Das Video dieses Abends in Athen wurde bei der Vorstellung "Prometheus in Athen" gezeigt, immer wieder angehalten, oder unterbrochen von Live-Performances. Dazu gab es Rückblenden und Ähnliches. Es war also ein Theaterabend über einen Theaterabend, wie der Untertitel der Produktion bereits verriet.