„Greatest Hits Tour"
Rod Stewart rockte die Stadthalle
13.09.2007
Der Altmeister des Pop, Rod Stewart, war am Montag in Wien zu Gast und begeisterte 7.000 Fans.
Vier Jahrzehnte im Popgeschäft und eine Unzahl an Hits: Trotzdem versprüht Rod Stewart das Image des „Mannes von nebenan“. Seine Stimme ist so unverwechselbar wie seine Igel-Frisur, und live hat der 62-Jährige nichts an Qualitäten eingebüßt.
Greatest Hits
Nicht ohne Grund bezeichnet sich Rod Stewart daher
auf seiner laufenden „Greatest Hits-Tour 2007“ im Konzert-Auftaktfilm auf
der überdimensionalen Leinwand als „Rodfather“ – ein amüsantes Wortspiel mit
„Godfather“, dem potenten Paten.
Rod machte sich über unser Fußballteam lustig
Schon
nach wenigen Songs versprach Rod Steward, nächstes Jahr wieder nach Wien zu
kommmen, allerdings nicht als Sänger, sondern als Fußballfan: Er
beabsichtige, sich die EM keinesfalls entgehen zu lassen. "Wie gehts denn
eurem Nationalteam?", grinste der Hobby-Kicker, den Schalk im Nacken. Und
gab sich darauf selbst die Antwort: "Ich werde für euch spielen!" Wie zum
Beweis schoss er nach der Pause ein Dutzend Bälle ins Auditorium.
Zeitreise
Stewarts Tournee-Konzerte sind eine Zeitreise zurück
zu seinen größten Erfolgen und zu all den Songs, die sich das Publikum von
ihm erhofft. Der Routinier erfüllt diese Erwartungshaltung zusammen mit
seiner Band, die musikalisch keine Wünsche offen lässt. Some Guys Have All
The Luck – Rod Stewart ist einer davon.
Zur Höchstform läuft der siebenfache Vater auf, wenn er mit markanter Reibeisenstimme, getragen von den fulminanten Backgroundsängerinnen seine berühmten Balladen anstimmt. Und kaum ein anderer Sänger hat derart viele davon im Programm.
I Don’t Want To Talk About It ist ein erster, eindrucksvoller Vorgeschmack, wie viel romantische Glückseligkeit Stewart in sein Publikum zaubern kann. Mit dem Schmuse-Dreierpack Maggie May, Baby Jane und dem unsterblichen Sailing erreicht die Tournee-Show ihren Höhepunkt, und im Saal wird es dann regelmäßig romantisch-kuschelig.
Klassiker
Ein Hauch Pophistorie kommt auf, wenn Stewart Songs
von seinem Album Still The Same – Great Rock Classics Of Our Time anstimmt.
Zu Father And Son blättert der Schotte via Leinwand im privaten Fotoalbum,
tanzt zu Have You Ever Seen The Rain im (virtuellen) Schnürlregen und
beweist während des Bonnie Tyler Songs It’s A Heartache, dass er noch immer
über die robusteste Stimme der Popwelt verfügt.
Fußballer
In seiner Jugend war sich Stewart angeblich
unsicher, ob er Musiker oder Fußballer werden soll. Wenn er dieser Tage auf
der Bühne ein paar Bälle gaberlt und sie in die Halle schießt, wird seiner
treuen Zuhörerschar eines klar: Er hat sich damals ganz richtig entschieden.