Literaturfestival

"Rund um die Burg" steht vor dem Aus

15.07.2010

IG Autoren bittet in offenem Brief um Rettung des Festivals vor dem Wiener Burgtheater.

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Das österreichische Literaturfestival "Rund um die Burg" steht vor dem Aus. Für die 24-stündige Marathonlesung, die heuer zum 19. Mal vor dem Wiener Burgtheater stattfinden sollte, konnten bisher keine Sponsoren gefunden werden. Gerhard Ruiss, Autor und Geschäftsführer der Interessengemeinschaft österreichischer Schriftsteller (IG Autorinnen Autoren), rief deshalb am 15.7. in einem offenen Brief an den Bund und die Stadt Wien zur Rettung des Festivals auf.

Kein Hauptsponsor
"Das ist mein Baby, das hier stirbt; quasi mein Lebenswerk", so Andy Gaiser, Geschäftsführer der veranstaltenden Marketingagentur Asset, auf Anfrage der APA. "In wirtschaftlich schwierigen Zeiten wie diesen ist es uns nicht gelungen, einen Hauptsponsor zu finden." Er erhofft sich nun durch die Initiative von Ruiss, "dass die richtigen Stellen rechtzeitig reagieren". Ruiss erklärt sich den Mangel an Sponsoren dadurch, dass Literatur, "anders als Sport oder Soziales", keine starke Breitenwirksamkeit genießt. "Es handelt sich um ein gut etabliertes Festival mit attraktivem Inhalt, der in dieser Komprimiertheit nirgendwo sonst zu finden ist", so der Autor. "Schuld sind allein die Sparnotwendigkeiten jener Sponsoren, die die vergangenen Jahre an Bord waren."

Komplettes Ende in Sicht?
"Rund um die Burg" sollte heuer am 17./18. September, wie immer 24 Stunden durchgehend von 16 bis 16 Uhr stattfinden. Wie die Jahre zuvor waren Autorenlesungen aus neu erschienenen Werken bei freiem Eintritt geplant. Sollte das Festival, das nächstes Jahr sein 20-jähriges Jubiläum feiern würde, heuer nicht stattfinden, befürchtet Ruiss das komplette Ende des Events. Von Stadt und Bund erhofft sich Ruiss eine Auffanglösung für 2010, danach soll in Gesprächen geklärt werden, wie das Festival dauerhaft weitergeführt werden kann. "Solchen Veranstaltungen droht das Vergessen, bevor sie tatsächlich nicht mehr bestehen", so Ruiss. "Deshalb ist es uns wichtig, auf die Gefahr aufmerksam zu machen."

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