Spezialausstellung
Russland hält Einzug im KHM
27.10.2008
Die Stella Art Foundation präsentiert Werke von 17 russischen Gegenwartskünstlerin im Kunsthistorischen Museum Wien.
Mit den Werken von 17 Gegenwartskünstlern macht die russische Privatsammlung Stella Art Foundation im Wiener Kunsthistorischen Museum (KHM) den Auftakt zu ihrer ersten außerrussischen Ausstellungstour. "Das ist für die zeitgenössische Kunst in Russland von größter Bedeutung", freute sich die Stiftungs-Präsidentin Stella Kesaeva bei einer Pressekonferenz heute, Montag. Unter dem Titel "Dieses obskure Objekt: Kunst" stellt das KHM im Bassano-Saal einen Auszug künstlerischer Positionen zwischen 1975 und 2007 vor und spannt einen breiten Bogen über die russische Sots Art und Konzeptualismus.
Nicht alltäglich
"Ich gebe zu, es ist ein bisschen
ungewöhnlich", sagte KHM-Direktor Wilfried Seipel unter Verweis auf andere
Häuser in Wien, "die sich dem Zeitgenössischen verpflichtet fühlen". Eine
Ausstellung dieser Qualität habe aber eines "Ambientes, das ihrem Wert
gerecht wird", bedurft. Für das KHM bedeute die Zusammenarbeit mit der
Stella Art Foundation, "den Weg zu öffnen für die breite Auseinandersetzung
mit der zeitgenössischen Kunst, auch in diesem Haus". Nach Wien setzt die
Foundation ihre Tour quer durch Europa fort, die nächste Station ist Venedig
2009, wo man ein Parallel-Programm zur Biennale bieten wird.
Che mit Pin up
Die Zusammenstellung der Schau sei sehr schwierig
gewesen, berichtete Kurator Vladimir Levashov. "Seit 1975 gab es mehrere
Epochen, manche der Exponate gehören schon zur jüngeren Kunstgeschichte,
andere zum aktuellen Tagesgeschehen." Klassiker des Moskauer Konzeptualismus
sind mit Arbeiten von Andrey Monastyrsky oder Juri Albert zu sehen, ins Auge
stechen auch Werke der von der amerikanischen Pop Art beeinflussten Sots Art
mit den eingängigen Arbeiten Boris Orlovs, von dem etwa seine imperiale
Matrosen-Büste (1975) zu sehen ist, oder den Werken Konstantin Zvezdochetovs
mit seinem von königlichen Pin-Up-Girls umrandeten Che Guevara (1990).
Foto (c): KHM, APA