Die am Mittwoch, 16.9., bekanntgewordenen Unterlassungs- und Räumungsklagen der Sängerknaben gegen die Aktivisten am Augartenspitz treffen bei ÖVP und FPÖ auf Zustimmung. Die Grüne Planungssprecherin Sabine Gretner kündigte dagegen die Vorbereitung einer Gegenklage gegen die Sängerknaben an: "Wir prüfen, eine Verleumdungsklage einzubringen."
Verleumdungen und Drohungen
Die Räumungsklage sei eine
"vollkommen überzogene und unverhältnismäßige Reaktion", beschied Gretner.
Zudem werde fälschlich behauptet, dass die Aktivisten Frauen und Kinder
angepöbelt hätten. "Offenbar schrecken die Konzerthallen-Betreiber nicht vor
Verleumdungen und Drohungen zurück, die wir rechtlich nicht unbeantwortet
lassen", so Gretner. Die Konzerthallen-Initiatoren würden den Konflikt
schüren, anstatt den Verhandlungstisch zu bemühen.
"...sonst können wir gleich die Anarchie ausrufen."
Er
habe volles Verständnis für die Klage gegen die Aktivisten, unterstrich
dagegen ÖVP-Landesgeschäftsführer Norbert Walter in einer Aussendung:
"Irgendwann muss Schluss mit (er)lustig sein! Auch das selbst ernannte
Erlustigungskomitee hat sich an den Rechtsstaat zu halten." Auch die Aussage
der Aktivisten-Sprecherin Raja Schwahn-Reichmann, standhaft bleiben zu
wollen, sei eine Provokation: "Noch dazu, wenn sich die Vorwürfe der
Pöbeleien als zutreffend herausstellen sollten. Rechtsstaat muss Rechtsstaat
bleiben, sonst können wir gleich die Anarchie ausrufen."
"Härtere Mittel"
Auch der FPÖ-Obmann der
Leopoldstadt, Wolfgang Seidl, unterstützt das Vorgehen der Sängerknaben:
"Wenn Sängerknaben und deren Familien von den herumlungernden Gutmenschen
angepöbelt und bedroht werden, muss zu härteren Mitteln gegriffen werden."
Genau so gehe man gegen Rechtsbrecher vor.