Besetzer wollen trotz Klagen standhaft bleiben
Die Wiener Sängerknaben haben am Mittwoch, 16.9., Unterlassungs- und Räumungsklagen gegen die Aktivisten eingebracht, die seit Monaten gegen den geplanten Bau eines Konzertsaals am Augartenspitz protestieren und den geplanten Baugrund besetzt halten. Man habe die Besetzer schließlich mehrfach ersucht, ihre Aktionen abzubrechen, unterstrich Sängerknaben-Präsident Walter Nettig in einer schriftlichen Stellungnahme: "Keinesfalls können und werden wir es zulassen, dass Sängerknaben und deren Familien angepöbelt und bedroht werden."
Barrikaden
Überdies werde der Eingangsbereich des Augartenspitzes
mit Gerümpel verbarrikadiert. Jedoch würden sich die Sängerknaben weder
gesetzwidrigen Aktionen beugen, noch sich einschüchtern lassen, betonte
Nettig: "Der fortwährende Rechtsbruch durch eine kleine Gruppe radikaler
Aktivisten, die sowohl die demokratischen Spielregeln als auch die
Rechtsgrundlagen unseres Staates ignorieren, hat dem internationalen Image
Wiens bereits geschadet."
Gültige Flächenwidmung
Der fragliche Augartenspitz sei
eben keine öffentliche Fläche, sondern gehöre der Republik. Die Sängerknaben
bezahlten dafür Miete, wobei seit Jahren eine gültige Flächenwidmung
vorliege und das Konzertsaal-Projekt die Zustimmung der Stadt und des
Bundesdenkmalamts finde sowie die Bewilligungen
für Probebohrungen vorlägen.
"Niemals Frauen und Kinder angepöbelt"
Die als
Begründung für die Klagen vorgebrachten Anwürfe weisen die Aktivisten
zurück. Man habe niemals Frauen und Kinder angepöbelt, betonte Raja
Schwahn-Reichmann vom "Josefinischen Erlustigungskomitee": "Das ist eine
Unterstellung - die ist nachprüfbar nicht wahr." Man werde nun entscheiden,
wie man weiter vorgehe. Klar sei aber jedenfalls: "Wir
werden standhaft bleiben."