Diese Woche feiert Otto Schenk in der Josefstadt sein Bühnen-Comeback.
Theater. „Wenn ich raste, roste ich“, steht auf der Homepage von Plácido Domingo – dieses Motto gilt auch für Österreichs populärsten Schauspieler Otto Schenk. Der begnadete Komödiant ist mit 84 wieder im Totaleinsatz:
- Josefstadt. Am Donnerstag eröffnet der multipel Begabte die neue Saison in der Josefstadt mit der Premiere von Schnitzlers Liebelei, wo er als Vater Weiring, einer Glanzrolle von Hans Moser, zu erleben ist.
- Buch. Im Oktober erscheint „Ottis“ neues Buch, Ich bleib noch ein bissl, mit höchster Wahrscheinlichkeit wieder ein Bestseller.
- Oper. Und im November reist er nach New York, um an der Met seine legendäre Inszenierung von Wagners Meistersingern wiederaufzunehmen.
Die Liebelei hält er für ein herausragendes Stück der Weltliteratur. „Der alte Weiring ist ein liberaler Mensch, er gönnt seiner geliebten Tochter Christine das Glück“, sagt er. „In der großen Szene am Schluss muss er ihr sagen, dass ihr Liebhaber im Duell für eine andere gefallen ist. Das kann er nicht. Er bringt nur den Trost heraus, nicht die Nachricht. Als die anderen ihr die Katastrophe melden und sie davonstürzt, um sich vielleicht was anzutun, hat er nicht die Kraft, ihr nachzugehen.“
Regisseuse. Und: „Schnitzler muss in Österreich angesiedelt sein. Ich finde es großartig, wie Alexandra Liedtke sich da einlebt.“ Rosen streut er auch seiner 25-jährigen Partnerin Alma Hasun, die schon in Geschichten aus dem Wiener Wald aufgefallen ist: „Sie schaut aus, wie die Christine ausschauen müsste, sie hat auch ihre Art und ist ein ganz großes Talent. Es ist eine wunderschöne Begegnung, in so ein hochbegabtes Gesicht hineinzuspielen.“
E. Hirschmann-Altzinger