Festspiele

Salzburg 2010 - Starke Premieren

12.11.2009

Salzburg bietet im Sommer 2010 ein effektvolles Programm

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Salzburgs Festspiele sind für Überraschungen immer gut. Nachdem Thomas Oberender, der noch amtierende Schauspielchef, vor ein paar Wochen vorauseilend das erste Theaterstück von Daniel Kehlmann für 2010 angekündigt hatte, findet dessen Uraufführung nun doch nicht statt. Wahrscheinlich erst 2011.

Kooperation mit Burgtheater
Die Kooperation mit dem Burgtheater soll wieder aufgenommen werden. Als Klaus Bachler noch Burg-Chef war, schien das unmöglich, ätzt Oberender, „doch diese Zeit ist jetzt zum Glück vorbei“. Erstes Projekt der erneuerten Zusammenarbeit ist Racines Phaedra (Regie: Matthias Hartmann), weil „wir mit Sunnyi Melles eine ideale Hauptdarstellerin für Salzburg und Wien haben“.

Kongeniales Duo: Stein & Brandauer
Auch Oedipus auf Kolonos von Sophokles ist eine Koproduktion, allerdings mit dem Berliner Ensemble, wohin die Produktion nach den Festspielen übersiedelt. Regie führt „Heimkehrer“ Peter Stein, der bis 1997 Salzburgs Schauspielchef war, die Hauptrolle spielt Klaus Maria Brandauer. Ursprünglich sollte Stein in der Felsenreitschule inszenieren, doch „Flimm redet irgendwas, aber man kann sich nicht darauf verlassen“, rügte Stein den Festspiel-Intendanten. Jetzt finden die Aufführungen auf der Perner-Insel statt, denn es sei ihm „unappetitlich, mich mit diesem Führungsteam zu beschäftigen, weshalb Peymann als Berliner Chef die Verhandlungen führte“.

Auch auf dem Opernsektor gibt’s eine Überraschung
Nachdem Nikolaus Harnoncourt für Bergs Lulu abgesagt hatte, wollte man für ihn ein anderes Stück suchen. Jetzt hat man sich aber doch entschlossen, das ursprünglich geplante Programm mit einem anderen Dirigenten (Marc Albrecht) zu realisieren.

Der Spielplan

OPER
Alban Berg „Lulu“
: Regie: Nemirova; Dirigent: Marc Albrecht; mit Patricia Petibon.
Strauss „Elektra“: R: Lehnhoff; D: Gatti; mit Irene Theorin.
Wolfgang Rihm „Dionysos“: Uraufführung; R: Audi; D: Metzmacher.
Gluck „Orfeo ed Euridice“: R: Dieter Dorn; D: Muti; mit Elisabeth Kulmann.
Mozart „Don Giovanni“: Wiederaufnahme; R: Guth; D: Nezet-Seguin; mit Christopher Maltman, Erwin Schrott.
Gounod „Roméo & Juliette“: R: Sher; D: Nezet-Seguin; mit Netrebko
Machaidze, Beczala.
Bellini „Norma“: konzertant, D: Haider; mit Gruberova, DiDonato.

SCHAUSPIEL
„Oedipus auf Kolonos“: R: Peter Stein; mit Klaus Maria Brandauer.
Racine „Phaedra“: R: Matthias Hartmann; mit Sunnyi Melles. Jan Fosse „Tod in Theben“: Deutschsprachige Erstaufführung; R: Angela Richter.
Hofmannsthal „Jedermann“: Wiederaufnahme; R: Stückl; mit Nicholas Ofczarek, Birgit Minichmayr.


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