Dreimal Mozart, drei Orchester, drei Dirigenten: Salzburg ermöglicht Vergleiche.
Das Programm der Salzburger Festspiele sorgt heuer für spannende Abwechslung. Drei Mozart-Opern werden mit drei unterschiedlichen Orchestern und Dirigenten aufgeführt. Dem Intendanten Markus Hinterhäuser schien die Möglichkeit stilistischer Abwechslung reizvoll. Gemeinsam haben die Opern nur den Regisseur: Claus Guth will seine in den letzten Jahren erarbeiteten Inszenierungen gründlich auffrischen.
Schrott
Das muss er bei der Eröffnungsvorstellung wegen der neu besetzten Hauptrolle ohnedies. In Le Nozze di Figaro singt ab 27. Juli Erwin Schrott zum ersten Mal in Salzburg den Figaro, der an anderen Bühnen schon bisher zu seinen Glanzrollen gehörte. Robin Ticciati, einer aus der großen Zahl ausgezeichneter junger Dirigenten, leitet das Londoner Orchestra of the Age of Enlightenment, das musikalische Aufklärung mit Hilfe von Instrumenten aus der jeweiligen Entstehungszeit anstrebt.
Gleiches versuchen die französischen Musiciens du Louvre aus Grenoble, die unter ihrem Chef Marc Minkowski ab 5. August den Orchesterpart bei Così fan tutte übernehmen. Erst ab 18. August spielen dann die Wiener Philharmoniker Don Giovanni, wie immer auf ihren modernen Instrumenten, was dem traditionellen Salzburger Mozart-Klang entspricht. Der junge Kanadier Yannick Nézet-Séguin hat schon im Vorjahr die Giovanni-Reprisen dirigiert. Heuer ist die Titelpartie mit Gerald Finley und die Rolle des Leporello wieder mit Erwin Schrott besetzt.