Salzburger Festspiele

Verdis "Falstaff" als Farce & vieles mehr

12.07.2013

Probeneinblick in Damiano Michielettos Konzept im Haus für Mozart.

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© TZ Österreich Neumayr Franz
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Am Ende seines Lebens hat Giuseppe Verdi ein Altersheim für Musiker, die Casa Verdi, gestiftet. Zugleich hat er seine letzte Oper, den "Falstaff" geschrieben. Diese Bühnenfarce über einen lebenshungrigen alten Halunken und Lebemann steht - zum 200. Geburtstag des Komponisten - auf dem Programm der Salzburger Festspiele 2013. Die Premiere ist für den 29. Juli im Haus für Mozart angesetzt. Am 11. Juli gewährten Regisseur Damiano Michieletto und die Solisten rund um Hauptdarsteller Ambrogio Maestri Einblick in ihr Konzept und den Stand der Probearbeit.

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Verdis Altersheim   
"Meine Oper spielt in dieser Casa Verdi und zugleich im Inneren des Kopfes von Falstaff", erläuterte Michieletto. "Verdi selbst hat gesagt, die Casa Verdi sei seine beste Oper gewesen. Ich war in diesem Altersheim, und die Leute dort reden nur über Vergangenes, schwelgen in Erinnerungen. Auch Verdi selbst präsentiert seine 'Falstaff'-Figuren als eine Art Erinnerung. Und am Ende steht die Erkenntnis, dass alles nur Traum, Illusion und 'Burla' gewesen ist. Mich interessiert also die Geschichte eines Mannes um die 80, der außerhalb der Gesellschaft steht, sich überflüssig und alt fühlt und nur deswegen so viel trinkt. In meiner Inszenierung können also durchaus komische Situationen entstehen, die Farce wird nicht eliminiert. Aber ich versuche, auf die Ernsthaftigkeit und die verschiedenen Ebenen des Seins zu verweisen", so der Regisseur, der 2012 mit "La Boheme" erfolgreich bei den Festspielen debütierte.

Sänger werden ordentlich eingespannt
Michieletto hat - seinem Konzept entsprechend logischerweise - Kostüme der Gegenwart und zugleich der Originalzeit angekündigt und spannt seine Sänger auch als Schauspieler ordentlich ein, wie der überaus korpulente Hauptdarsteller Amborgio Maestri, in 20 verschiedenen "Falstaff"-Neuinszenierungen erfahrener Bariton, bestätigte. "Ich kann mir alleine wegen meines Gewichtes gut vorstellen, wie sich ein 80-Jähriger fühlt. Damiano versteht das gar nicht richtig", so Maestri mit scherzhaftem Verweis auf die schmächtige Gestalt des Regisseurs.

Damiano mit grenzenloser Fantasie  
Auch andere Sänger streuten dem Regiekonzept des jungen Italiener, der erst vor wenigen Tagen einen "Maskenball" an der Scala in Mailand herausgebracht hat, Rosen. "Damiano hat grenzenlos viel Fantasie und zugleich großen Respekt vor dem Werk an sich", sagte "Mrs. Alice Ford" Fiorenza Cedolins. "Besonders reizvoll finde ich das Spiel mit den verschiedenen parallel laufenden Realitätsebenen."

Proben laufen unentwegt weiter
Ausschließlich positive Stimmung speziell zum musikalischen Konzept von Zubin Mehta machte auch Staatsopern-Mezzosopranistin Stephanie Houtzeel, die die Rolle der "Mrs. Page" übernehmen wird: "Wie haben bereits viel mit Maestro Mehta am Klavier gearbeitet, er legt besonderen Wert auf die Ensembles. Die kann man auch meiner Meinung nach gar nicht oft genug proben. Auch der Text ist ihm extrem wichtig, ich glaube das Ganze könnte hervorragend zusammenpassen."

Info

Giuseppe Verdi "Falstaff" bei den Salzburger Festspielen, Premiere: 29. Juli, 20 Uhr, im Haus für Mozart, Regie: Damiano Michieletto, musikalische Leitung: Zubin Mehta, Bühne: Paolo Fantin, Kostüme: Carla Teti, mit den Wiener Philharmonikern sowie dem Philharmonia Chor Wien. Mit u.a. Ambrogio Maestri, Fiorenza Cedolins, Elisabeth Kulman, Stephanie Houtzeel. Weitere Vorstellungen am 31. Juli, 3., 4., 6. und 7. August; www.salzburgerfestspiele.at

© oe24.at



 

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