Simonischek und Sophie von Kessel verlassen Salzburg. 2010 kommen Ofczarek & Minichmayer.
Als "große Ehre“ bezeichnet Birgit Minichmayr die Rolle der Buhlschaft im Jedermann, die sie ab 2010 bei den Salzburger Festspielen übernehmen wird. "Ich weiß, in welcher großen Tradition dieses Stück für Salzburg steht, und ich werde mir größte Mühe geben, nicht nur adrett auszusehen, sondern die Rolle auch mit Leben zu füllen“, so Minichmayr. Hinzu komme, "dass ich meinem Vater damit einen Herzenswunsch erfüllen kann“.
Eiliger Nachsatz: "Alles Weitere in einem Jahr.“
Rekorde
Nach 79 Aufführungen wird sich "Rekord-Jedermann“ Peter
Simonischek nach diesem Sommer aus Salzburg verabschieden. Und auch Sophie
von Kessel, die sich in die Riege der rekordverdächtig kurzfristigen
Buhlschaften (Hoss, Bäumer) der letzten Jahre eingereiht hat, wird heuer zum
letzten Mal auf dem Domplatz agieren.
Das neue Salzburger Traumpaar heißt ab 2010 Nicholas Ofczarek (38) und Birgit Minichmayr (32). Dass sie glänzend harmonieren, konnte man in den letzten Monaten im Wiener Akademietheater miterleben, wo sie noch bis Saisonschluss in Martin Kusejs hinreißender Weibsteufel-Inszenierung agieren.
Unterhosen
Ofczarek ist doppelter Nestroy-Preisträger und wirkte
bereits zweimal - in König Ottokars Glück und Ende und Höllenangst – bei den
Salzburger Festspielen mit. Im Burgtheater hängt ein Foto-Porträt des
berühmten Künstlers Erwin Wurm, das Ofczarek in ungewöhnlicher Pose zeigt:
nur in Unterhosen, "habt acht“ auf offener Straße auf einem Papierkorb
verharrend.
Auch Minichmayr ist Nestroy-Preisträgerin. In Salzburg fiel sie 2002 in Andrea Breths Inszenierung von Schnitzlers Weitem Land gut auf. In Luc Bondys genialer Wiener König Lear-Interpretation brillierte sie an der Seite von Gert Voss als Narr. Bei den Berliner Filmfestspielen ergatterte sie heuer einen Silbernen Bären: Alle Anderen startet nächste Woche in Österreichs Kinos.
Tote Hosen
Zusammen mit dem Tote-Hosen-Mann Campino verkörperte
Minichmayr in Berlin die Seeräuber-Jenny in Brechts Dreigroschenoper (Regie:
Klaus Maria Brandauer). Zuletzt sang sie mit dem deutschen Parade-Punker im
Burgtheater und auf der neuen "Hosen“-CD In aller Stille den Hit Auflösen.
"Ofczarek ist seit Jahren ein Lieblingsschauspieler von mir“, kommentiert Salzburgs Schauspiel-Chef Thomas Oberender seine Wahl. „Er ist ein intelligenter Darsteller, der aber gleichzeitig über eine unwahrscheinliche Energie und enorme protagonistische Kraft verfügt.“ Andererseits sei er „ein guter ,Mitspieler', der ein Spiel um sich herum zu entfalten vermag“.
Als "kraftvolle und intelligente Schauspielerin“ schätzt Oberender die designierte Buhlschaft. „Minichmayr hat etwas Bodenständiges, ist aber auch zu feinen, empfindlichen, ja, verletzlichen Zwischentönen fähig. Und diese Mischung aus Angriffskraft, Selbstbewusstsein und der Verletzlichkeit einer zarten Frau, halte ich für eine raffinierte Mischung bei der Interpretation der Buhlschaft.
Jedermann-Coup lenkt von großen Sorgen ab
Festival Im Übrigen hätten die beiden Hauptsponsoren Siemens und Uniqa deutlich gemacht: „Wenn sich beim ,Antikorruptionsgesetz' nichts ändert, werden sie Konsequenzen ziehen“, so Rabl-Stadler.
Rabatte
Chef-Debatte
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