Nach Verdis "Otello" hat am Mittwoch Mozarts "Die Zauberflöte" Premiere.
Eigentlich wollte er Pianist werden, doch nach ersten Versuchen am Dirigentenpult wusste Riccardo Muti, dies sei wohl seine Zukunft. „Mit dem Klavier ist man allein“, sagt er, „doch ein Orchester zu dirigieren – das ist eine Begegnung mit hundert Menschen, die man verwandelt in Medien der eigenen musikalischen Ideen. Das bloße Taktschlagen, das kann auch ein Verkehrspolizist erlernen.“
Rarität
Riccardo Muti, Ende Juli 67 Jahre alt geworden,
übernimmt 2010 in Chicago als Nachfolger Daniel Barenboims neuerlich ein
großes Orchester. Derzeit jedoch konzentriert er sich auf Salzburg und Wien.
Bei den Festspielen dirigiert er heuer zwei Opern; nach Verdis Otello hat
Mittwoch die Wiederaufnahme von Mozarts Zauberflöte (in der Inszenierung
Pierre Audis und im Bühnenbild von Karel Appel) Premiere. Genia Kühmeier und
Michael Schade sind Pamina und Tamino. Für den Sommer 2009 wünscht sich Muti
in Salzburg die neue Produktion einer Rossini-Rarität; geplant ist das Drama
Moses und Pharao.
Ab 15. August leitet Muti in Salzburg drei Aufführungen des Deutschen Requiems von Brahms (Wiener Philharmoniker und Staatsopernchor) als Gedenkkonzert in memoriam Herbert von Karajan. Dieser hatte Muti 1971 zum ersten Mal als Dirigent nach Salzburg geholt; seither ist der Neapolitaner ein ständiger Mitwirkender bei den Festspielen. Muti besitzt in Anif ein Haus unweit der Karajan-Straße.
Luzern, Japan
Auch den September verbringt Muti mit den Wiener
Philharmonikern. Am 3. und 6. eröffnet er die neue Saison im Theater an der
Wien und im Musikverein, dann gastiert er mit dem Orchester bei den Luzerner
Festwochen und anschließend für neun Konzerte in Japan.
Filmmusik
Nach dieser Tournee gibt’s zum Monatsende in Wien das
erste Philharmonische Abonnementkonzert mit einem ungewöhnlichen Programm:
Vor der Pause Ouvertüren und Ballettmusik von Verdi, danach ein
Posaunenkonzert und eine Suite aus der Filmmusik Il Gattopardo von Nino
Rota, der vor 45 Jahren Mutis Lehrer war und vom Maestro sehr geschätzt wird.
"Die Zauberflöte", 13. August, Großes Festspielhaus, 19:00 Uhr