Wenig Hoffnung
Samuel: Wird er für immer beatmet?
08.12.2010Wiener Arzt: "Möglich, dass er Zeit seines Lebens beatmet werden muss."
Zumindest die Lebensgefahr dürfte mittlerweile gebannt sein, aber: Noch immer kämpft „Wetten, dass ..?“-Kandidat Samuel Koch (23) mit den Folgen seines schweren Sturzes am vergangenen Samstag. Der Direktor der Klinik für Neurologie an der Düsseldorfer Uniklinik, Hans-Jakob Steiger, sagt inzwischen: „Eine vollständige Erholung ist unserer Ansicht nach jetzt unwahrscheinlich“, immer noch sind Arme und Beine gelähmt, kann Samuel wegen eines Luftröhrenschnitts momentan nicht sprechen.
Schon in zwei Wochen könnte Rehab beginnen
Doch es gibt auch Hoffnung: Er ist bei Bewusstsein, kann zwinkernd Fragen beantworten, zeitweise einzelne Finger bewegen. In ÖSTERREICH erklärt Harald Hertz, ärztlicher Leiter des Lorenz-Böhler-Unfallkrankenhauses, wie Samuels Therapie nun in den kommenden Wochen aussehen wird:
- „Jetzt wird er einmal aufgeweckt, da schaut man, was er selber kann, welche Schädigungen da sind. Danach entscheidet sich, wie es weitergeht. Wenn es – wie ich glaube – ein kompletter Querschnitt ist, wird sich an seiner jetzigen Situation nichts mehr ändern.“
- „Sobald er vollständig aus dem künstlichen Tiefschlaf erwacht ist, kommt es einmal darauf an, ob er selbstständig atmen kann. Wenn das Rückenmark in Höhe C1, C2 verletzt ist, kann es sein, dass dies nicht möglich ist. Dann braucht er Zeit seines Lebens eine Beatmungsmaschine. Die muss er dann am Rollstuhl mit sich herumtragen.“
- „Er wird sicher noch drei bis vier Wochen im Krankenhaus bleiben müssen. Danach kommt er in eine Rehab-Klinik, wo er lernt, wie man mit so einem Querschnitt umgeht. Etwa mit Trickbewegungen, mit adaptiertem Besteck, mit anderen Hilfen für den Rollstuhl, je nachdem, in welcher Höhe er gelähmt ist. Ein Thema sind auch Stuhl und Harn, dass er eine Reflexblase bekommt.“
- „In der Rehab trainiert er etwa drei bis sechs Monate, bevor er nach Hause kommt. Wenn er selbst nicht atmen kann, dauert die gesamte Rehabilitation viel länger.“
Positiv bewerten Samuels Ärzte allerdings, dass er so gut trainiert ist. Auch die Gefäßverletzungen, die zu Hirnblutungen geführt hatten, dürften keine bleibenden Schäden hinterlassen. Samuels Arzt sieht ihn sogar schon in zwei Wochen in der Rehab.
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