Heute Abend soll Theatermacher Paulus Manker im ORF-Kulturmontag über die jüngsten Missbrauchsvorwürfe gegen ihn sprechen - das sorgt für Entsetzen und Wut.
Gerade in der Woche, in der der Weltfrauentag (8. März) gefeiert wird und die Debatte für mehr Gewaltschutz für Frauen entbrannt ist, stößt die Einladung von Paulus Manker in den ORF auf große Gegenwehr. Dem Theatermacher wird in einer neuen NDR-Doku vorgeworfen, Schauspielerinnen beschimpt und sogar abgegriffen zu haben. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.
Doku erhebt Vorwürfe gegen zwei heimische Regisseure
"Ein Schlag ins Gesicht" für alle Betroffenen
Die Vorwürfe waren auch der Anlass für den ORF-Kulturmontag ihn zum Thema Gewalt heute (22.30 Uhr, ORF 2) als Gast einzuladen und ein Forum zu bieten. "Ein Schlag ins Gesicht von allen, die sich getraut haben, über die Erlebnisse zu sprechen", tobt etwa Regisseurin Katharina Mückstein im "Standard". Sie hatte in der Doku "Gegen das Schweigen" ebenfalls schwere Vorwürfe gegen Manker erhoben.
Manker als ORF-Gast eine "Schnapsidee"
Konkret geht es um die Arbeitsweise Mankers - Schauspielerinnen wie Schauspieler erzählen von Beschimpfungen und Beleidigungen. Einige berichten auch von körperlichen Übergriffen. Paulus Manker wird im "Kulturmontag" zu den Vorwürfen Stellung nehmen. "Wer kommt auf die absolute Schnapsidee, Paulus Manker zum Thema Gewalt und Machtmissbrauch eine Bühne zu bieten?", fragt auch Eva Blimlinger von den Grünen wütend auf X (Twitter). "Geht's noch?!"
Der ORF verteidigt die Einladung gegenüber "Standard" wie folgt: "Der ORF wird ausführlich die Seite der Betroffenen aufzeigen. Deshalb werden die Stimmen der Betroffenen in der aktuellen Ausgabe im Beitrag zu hören sein." Außerdem wird Manker auf einen mit der Thematik befassten Gast treffen. Dabei handelt es sich um Meike Lauggas, eine we_do-Coachin.