Österreichische Beiträge sind in allen vier Hauptsektionen vertreten
Im Wettbewerb der Filmfestspiele Venedig finden sich gleich zwei Koproduktionen der erfolgreichen Wiener Produktionsfirma coop99: Jessica Hausners neuer Streifen macht sich auf den Weg nach "Lourdes". Die Koproduktion mit Essential Films (D) und der Societe Parisienne de Production (F) erzählt vom "Widerspruch vom Glauben an das Gute im Angesicht von Willkür und Vergänglichkeit", heißt es in der Aussendung des AFC.
"Kranke und Sterbende aus aller Welt fahren nach Lourdes, um doch noch gesund zu werden, sie hoffen auf ein Wunder, weil in Lourdes eben Wunder geschehen", schreibt die Regisseurin, die für den Streifen, der mit Unterstützung des Österreichischen Filminstituts, des ORF, des Filmfonds Wien und des Landes Niederösterreich realisiert wurde, Schauspieler wie Sylvie Testud, Bruno Todeschini und Gerhard Liebmann vor die Kamera holte.
Aus dem selben Produktionsteam stammt auch Shirin Neshats auf dem gleichnamigen Roman von Shahrnoush Parsipour basierender Film "Women Without Men", der die Geschichte von vier Iranerinnen erzählt, die mit ihrem Alltag brechen und einen Neubeginn wagen. Die politischen Ereignisse des Sommers 1953 bilden den historischen Hintergrund des Films, der von ÖFI, ORF und dem Filmfonds Wien unterstützt wurde.
Sektion Orizzonti
In der Sektion Orizzonti läuft die
österreichisch-schweizerische Koproduktion "Pepperminta" der
Schweizer Videokünstlerin Pipilotti Rist, die coop99 mit Hugofilm (H)
realisiert hat. Angekündigt ist der "farbenfrohe Feldzug"
einer Frau "gegen das Grau im Alltag und die Angst vor der Freiheit".
Neben Elisabeth Orth sind auch Ewelina Guzik und Sven Pippig zu sehen. "Toto"
von Peter Schreiner ist eine echt.zeit.film-Produktion, die den Weg eines
jungen Rebellen aus der kalabrischen Stadt Tropea beschreibt, der seiner
Heimat den Rücken kehrte und heute in Wien lebt.
"Giornate degli Autori"
In den "Giornate degli
Autori" ist die Dor Film Koproduktion "Wüstenblume" von
Sherry Hormann zu sehen, die die Lebensgeschichte der Somalierin Waris Dirie
nachzeichnet, die als Fünfjährige beschnitten und als 13-Jährige zur
Zwangsheirat bestimmt wurde und schließlich ihrem Schicksal entfliehen
konnte und sich nach einer Karriere als Model und Autorin als
Menschenrechtsaktivistin einsetzte. In der "Settimana della critica"
läuft "Domaine" (WILDart Film, Aurora Films (F)) von Patric
Chiha, der für seine Beziehungs-Geschichte unter anderem die Burg-Mimin
Sylvie Rohrer vor die Kamera holte.
Bei den 66. Filmfestspielen in Venedig (2. bis 12. September)
konkurrieren 24 Streifen um den Goldenen Löwen:
- "Baaria" von
Giuseppe Tornatore (Italien)
- "Soul Kitchen" von Fatik Akin
(Deutschland)
- "La doppia ora" von Giuseppe Capotondi
(Italien)
- "Yi ngoi" (Accident) von Cheang Pou-Soi (China
- Hongkong)
- "Persécution" von Patrice Chereau (Frankreich)
-
"Lo spazio bianco" von Francesca Comencini (Italien)
-
"White Material" von Claire Denis (Frankreich)
-
"Mr. Nobody" von Jaco von Dormael (Frankreich)
-
"A Single Man" von Tom Ford (USA)
- "Lourdes" von
Jessica Hausner (Österreich)
- "Bad Lieutenant: Port of
Call New Orleans" von Werner Herzog(USA)
- "The Road" von John
Hillcoat (USA)
- "Ahasin Wetei" (Between Two Worlds) von
Vimukhti Jayasundara (Sri Lanka)
- "El Mosafer" (The Traveller) von
Ahmed Maher (Ägypten)
- "Levanon" (Lebanon) von Samuel
Maoz (Israel)
- "Capitalism: A Love Story" von Michael Moore
(USA)
- "Zanan-e bedun-e mardan" (Women without men) von
Shiri Neshat (Deutschland, mit österreichischer Beteiligung)
- "Il
grande sogno" von Michele Placido (Italien)
- "36 vues
du Pic Saint Loup" von Jacques Rivette (Frankreich)
-
"Survival of the Dead" von George Romero (USA)
-
"Life During Wartime" von Todd Solondz (USA)
-
"Tetsuo The Bullet Man" von Shinya Tsukamoto (Japan)
-
"Lei wangzi" (Prince of Tears) von Yonfan (China, Taiwan, Hongkong)
- und ein Überraschungsfilm