Fritz Muliar

Seine unvergesslichsten Rollen

04.05.2009

Alles über Muliars bewegtes Leben auf der Bühne und vor der Kamera.

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© APA/HERBERT PFARRHOFER
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Fritz Muliar begann im Alter von 16 Jahren sein Schauspielstudium am Konservatorium der Stadt Wien. Seine ersten Auftritte waren kabarettistischer Art. So trat er ab 1937 im „Lieben Augustin“, später auch im „Simpl“auf.

Nach dem 2. Weltkrieg
Nach Beeendigung des 2. Weltkriegs, zog es Muliar nach Graz, wo er als Schauspieler und Regisseur am „Der Igel – das kleine Zeittheater“ Arbeit fand. Später wechselte er ans Steirische Landestheater.

Rückkehr nach Wien
1949 kehrte schließlich zurück nach Wien, um am Raimundtheater als Opernbuffo mit Größen wie Johannes Heesters und Marika Rökk aufzutreten. Auch als Conférencier im Nachtclub Moulin Rouge konnte er sich bei den Leuten beliebt machen. Von 1952 bis 1965 spielte er im „Simpl“ an der Seite des legendären Duos Karl Farkas und Ernst Waldbrunn, um im Laufe der Jahre auch an allen anderen bedeutenden Bühnen Wiens aufzutreten. Am Wiener Burgtheater wirkte er ab dem Jahre 1974. In die "Josefstadt", wo er schon vor seiner Zeit am Burgtheater wirkte, kehrte er 1994 zurück. Dort hätte er auch seinen 90. Geburtstag feiern sollen: Extra für Muliar hatte Jeff Baron eine Fortsetzung des Stückes "Besuch bei Mr. Green" geschrieben. Auch bei den Salzburger Festspielen war er ein gern gesehener Gast.

Erfolge und Streitigkeiten
Im Burgtheater spielte Muliar den Peachum in Brechts "Dreigroschenoper", wofür er die Kainz-Medaille bekam, den Pompejus in Shakespeares "Maß für Maß", den Wenzelslaus in Lenz' "Der Hofmeister", den Theaterdirektor in Shaffers "Amadeus" und war in Nestroy-Produktionen unverzichtbar. 1990 kündigte er im Zorn über eine weitere Vertragsverlängerung für Direktor Claus Peymann seine Pensionierung an, spielte dann aber unter der Regie von Franz Morak in Felix Mitterers "Sibirien". Das Einpersonenstück brachte ihn einen seiner größten künstlerischen Erfolge ein und Einladungen zu zahlreichen Gastspielen im In- und Ausland.

Arbeit vor der Kamera
Seinen ersten Auftritt vor Filmkameras, absolvierte Muliar im Jahre 1940. In dem Film „Herz ohne Heimat“ mit seiner damaligen Partnerin Friedl Hoffmann und dem seinerzeit noch eher unbekannten Curd Jürgens. Insgesamt spielte er in mehr als 100 Fernsehfilmen und -serien mit.:

Auswahl seiner wichtigsten Rollen

  • Dorfrichter Adam“ in Der zerbrochne Krug (Heinrich von Kleist)
  • „Peachum“ in Die Dreigroschenoper (Bertolt Brecht, Kurt Weill)
  • „Bankier Natter“ in Das weite Land (Arthur Schnitzler)
  • 1968 „Sancho Pansa“ in Der Mann von La Mancha (Musical) (Mitch Leigh u.a., nach Don Quijote von Miguel de Cervantes)
  • 1972 „Schwejk“ in Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk (Regie: Wolfgang Liebeneiner; nach Der brave Soldat Schwejk von Jaroslav Hašek,
  • 1972-1974 „Dicker Vetter“ im Jedermann (Hugo von Hofmannsthal, Salzburger Festspiele)
  • 1975 „Samuel Leibowitz“ in Der Tag an dem der Papst entführt wurde (João Bethencourt, Theater in der Josefstadt, Regie: Fritz Muliar))
  • 1975-1977 „Armer Nachbar“ im Jedermann (Hugo von Hofmannsthal, Salzburger Festspiele)
  • 1992 „Alter Mann“ in Sibirien (Felix Mitterer, Regie: Franz Morak)
  • 1994-1998 „Max Koch“ in Kommissar Rex (Fernsehserie des ORF)
  • 1994 Minirolle in Muttertag - Die härtere Komödie (Regie: Harald Sicheritz)
  • 2004 „Papst Albert IV.“ in Der Tag an dem der Papst gekidnappt wurde (João Bethencourt, Theater in der Josefstadt, Regie: Fritz Muliar)
  • 2004 „Das Alter“ in Der Bauer als Millionär (Ferdinand Raimund, Volkstheater (Wien)

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