Aktuell im Kino

Shopping-Wahn und die Ikone Knef

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Laden zum Kinobesuch: Zwei Komödien und eine Filmbio

„Shopaholic“: Ein famoses Lustspiel über Waren & wahre Werte

In der fetzigen Komödie „Shopaholic“ erlebt eine junge Dame ihre ganz persönliche Finanzkrise: Neue Liebe oder neue Schuhe? Zweisamkeit mit einem Mann oder Einsamkeit mit Prada und Gucci? Für Rebecca Bloomwood (Isla Fisher) ist das keine Frage: Sie würde sich stets für die Wunderwelt der Waren entscheiden. Ausgerüstet mit zwölf Kreditkarten zieht die New Yorkerin durch Modesalons und Boutiquen. Bis der Tag der Abrechnungen kommt. Rebecca ist ähnlich pleite wie eine Bank, die sich in der Finanzkrise verspekulierte.

Wertvolles umsonst
Zwar kann Rebecca, anders als die Banken, nicht auf staatliche Hilfe zählen, doch ein Ausweg ist trotzdem in Sicht. Und zwar in Gestalt von Chefredakteur Luke (Hugh Dancy), in dessen Magazin sie sich als Journalistin erprobt. Mit Cleverness, Charme und Optimismus macht sich die Frau ans Werk, dem Bankrott zu entrinnen. Und lernt zugleich ganz nebenbei, dass Dinge, die man umsonst bekommt (zum Beispiel Zuneigung), viel wertvoller sein können als teure Besitztümer.

Passend zur Finanzkrise
So ist Shopaholic der passende Film zur Finanzkrise: Der seltene Fall einer Kapitalismus-kritischen Hollywood-Komödie, die reich an Tiefgang ist und mit guten Pointen nicht geizt.
USA 2009. 105 Min. Von P. J. Hogan. Mit Isla Fisher, Joan Cusack, Hugh Dancy, John Goodman.

 

„Hilde“: Heike Makatsch als die Knef

Biografie: Ikonen zu ikonisieren, erscheint irgendwie obsolet. Doch Kai Wessel will uns in Hilde unbedingt von der Größe der Knef berichten. 136 Minuten lang trägt er ein leicht zugängliches Biografie-Potpourri vor, über eine Frau, die vielen gar nicht so zugänglich erschien. Wessel beschränkt sich auf Knefs Karriere zwischen 1943 und 1966 – die Probleme des Alters kümmern ihn nicht. Allein: Sie hätten dem Film jene Ambivalenz verliehen, die eine Biografie braucht. Solide in der Rolle von Knef: Heike Makatsch, die nicht imitiert, sondern interpretiert.
D 2009. 136 Min. Von Kai Wessel. Mit Heike Makatsch, Dan Stevens, Monica Bleibtreu.

 

„Der rosarote Panther 2“ mit Steve Martin als Inspektor Clouseau.

Der unschätzbar wertvolle Pink Panther wird wieder gestohlen – und Inspektor Clouseau (Steve Martin) soll den Diamanten zurückbringen. Als Teil einer Truppe von Meister-Detektiven gelingt dem Katastrophen-Cop ein Kunststück nach dem anderen. Freilich verbunden mit chaotischer Verwüstung und jeder Menge Slapstick-Komik. Der rosarote Panther 2, die Fortsetzung der Neuverfilmung des Blake-Edward-Klassikers, hat eigentlich keine Berechtigung. Denn als Imitat des Peter-Sellers-Vorbilds taugt er ebenso wenig wie als komische Neuinterpretation.
Schwache Story
Steve Martin wirkt schon ein bisschen greise, dafür erhöhen seine Mitspieler Jean Reno, Alfred Molina, Emily Mortimer, Aishwarya Rai Bachchan, Andy Garcia und John Cleese die Attraktivität dieser seichten Pointenschleuder. Regisseur Harald Zwart trifft für die fallweise ganz gelungenen Gags das richtige filmische Tempo, was über die schwache Story hinwegsehen lässt. Ein oberflächlicher Spaß, aber manchmal braucht es auch nicht mehr.
USA 2009. 92 Min. Von Harald Zwart. Mit Steve Martin, Jean Reno, John Cleese, Andy Garcia.

Fotos: (c) Robert Zuckerman, Warner

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