Die britische Rockband spielte am 26.5. bei uns im Gasometer
Was sich Snow Patrol sicher nicht verdient haben: überstrapazierte Vergleiche mit Coldplay und eher verhaltene Reaktionen auf das aktuelle Album "A Hundred Million Suns" (Universal). Okay, die nordirisch-schottische Gruppe packt so wie ihre Kollegen aus England viel Dramatik in ihre Songs. Und die Hit-Platte "Eyes Open" hat sich besser verkauft als der erwähnte Nachfolger. Aber mit einem beeindruckenden Konzert am Dienstagabend, 26.5., im Wiener Gasometer präsentierte sich die Formation als erstklassige Live-Band mit starken (alten wie neuen) Popsongs, die auf der Bühne um das nötige Quäntchen rockiger klingen.
Perfekter Klang
Ausverkauft war die Halle, die Stimmung ab dem
ersten Ton beeindruckend: In Anspielung an die Single "Take Back The City"
ließen Snow Patrol zuvor die Fans per Videowall wissen, dass sie sich bei
ihren bisherigen Auftritten in Städten wie München und Paris "wie zu Hause"
gefühlt haben. "Und jetzt Wien", stand da zu lesen, ehe Sänger Gary
Lightbody und seine Kollegen im perfekten Klang loslegten. Für die
Konzertreise hatte man sich mit einem Gitarristen und Richard Coldburn, dem
Drummer von Belle and Sebastian, verstärkt - was den Sound erfreulich dicht
machte und den langsameren Stücken viel Dynamik verpasste.
Kraftvolle Bombasthymne
Das Konzert, dirigiert von einem
launigen, überdrehten und stimmkräftigen Lightbody, führte durch eine
zwölfjährige Bandgeschichte, wobei ältere Stücke dem derzeitigen
musikalischen Stand von Snow Patrol angepasst wurden. So verkam die
Über-Ballade "Chasing Cars" nicht zum akustischen Lamentieren, sondern zur
kraftvollen Bombasthymne mit dominierendem Schlagzeug.
Stylische Bühne mit Videowall
Stark auch die stylische Bühne
mit gediegenem Licht und dramaturgisch richtig eingesetzter Videowall. Hier
passte Optik wie Akustik perfekt zusammen. U2 haben auf ihrer Stadiontournee
mit Snow Patrol als Vorgruppe ordentlich Konkurrenz. Beim Donauinselfest
kann man sich von den Qualitäten von Lightbody und Co. am 27.6. noch einmal
in Wien überzeugen. (Der Fahrplan zum Donauinselfest: hier)
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