Bei sonnigen 28 Grad hatte am Samstag der "Jedermann" in Salzburg Premiere.
Wie aus dem Vorjahr erinnerlich, ist schon der Auftakt ungewöhnlich: Wie in einem mittelalterlichen Totentanz zieht die Jedermann-Gesellschaft - am Samstag bei hitzigen 28 Grad! - vom Café Tomaselli auf den Domplatz. Die Bühne ist eine schlichte "Pawlatschen", auf der eine Miniaturstadt steht.
Lebemann
Cornelius Obonya, seit 2013 der Titelheld, trägt feines Tuch aus den 1920er-Jahren, der Entstehungszeit des Reinhardtschen Festivals. Er ist ein großartiger Sprecher, wirkt sympathisch, spielt als agiler Lebemann mit absehbarem Ablaufdatum alle Kollegen an die Wand. Seine Buhlschaft ist, wie bereits zuletzt, Brigitte Hobmeier: Sie ist präsent, attraktiv und sexy. Sie radelt in einer neuen knallroten Robe mit weißem Mieder auf die Bühne.Die Verliebten rennen einander nach, küssen sich. Die Buhlschaft lüpft ihren Rock (tatsächlich, ein "Höschenblitzer"!), wirft sich auf den Boden, spreizt die Beine. Jedermann hechtet über sie.
© Getty Images
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Masken
Die Tischgesellschaft in Julian Crouchs und Brian Mertes' origineller, mit Puppen, Masken und Skeletten manövrierender Jedermann-Deutung wirkt wie im mittelalterlichen Mysterienspiel. Man tanzt zu Alter Musik, aber auch zu Sounds der 1920er-Jahre. Bis der schlaksige, weiße Tod (wie im vergangenen Jahr Peter Lohmeyer) das Tischtuch von der Tafel reißt und die Buhlschaft unsanft in ein Blumenbeet schmeißt.
Witzig
Bezaubernd ist Sarah Viktoria Frick als Gute Werke. Witzig sind Simon Schwarz als durchgeknallter Teufel und die Gold scheißende Mammon-Puppe. - Ovationen nach der Premiere.
Die Bilder von der "Jedermann"- Premierenfeier:
© APA/BARBARA GINDL
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