Sommerfestspiele

Melk zeigt sich "Like A Virgin"

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Melk lädt zur musikalischen Zeitreise in die 80er Jahre des letzten Jahrhunderts ein.

Als zweite Produktion dieses Sommers - neben "Die Päpstin" - bringen die Sommerspiele Melk als Kontrapunkt die 80er-Jahre-Musikrevue "Like A Virgin" auf die Bühne der Donauarena. Die musikalische Zeitreise mit Reminiszenzen an Madonna oder Falco, mit einem mitreißenden Ensemble und in der ausgezeichneten Regie und Choreographie von Pascale-Sabine Chevroton (Buch: Andy Hallwaxx) ist bei der Premiere am 5. Juli mit Standing Ovations bejubelt worden.

Zeitreise in die 80er Jahre
Wer hat an der Uhr gedreht - das kann ja wohl nicht sein, dass es wirklich schon drei Jahrzehnte her ist seit den Tagen von Wham, Lionel Richie, Boy George oder der neuen deutschen Welle samt deutsch-österreichischer Freundschaft? Vielen alten Bekannten begegnet man im Laufe dieses Abends, ganz nach dem Motto "Du entschuldige i kenn di", da stört es auch nicht sehr, wenn Manches wie Umberto Tozzis "Ti Amo" noch in den Siebzigern wurzelt. Ohne eine Rahmenhandlung zu bemühen, siedelt Chevroton den bunten Faden der Show im Schulmilieu an, zum Spielort in Stiftsnähe passend mit klerikalen Tupfen. Da passt nicht nur "The Wall" von Pink Floyd bestens ins Konzept.

Kainrath als Nonne
Tini Kainrath als Klosterfrau Melissa Geist bringt Gewichtiges ein wie Prince ("Purple Rain") oder Michael Jacksons "Thriller". Ingrid Lang, die sich u.a. bei Ernst Molden als Sängerin profilierte, begeistert von "Nothing compares to you" bis "Sledgehammer", Denis Petkovic mutiert vom Bruder Gerold aus der "Päpstin" zum proletoiden Sportlehrer ("Es lebe der Sport"), Julian Loidl, Anselm Lipgens, Franziska Hetzel, Lena Weiß, Ron Glaser, Peter Groissböck, Matthias Hacker, Markus Kofler (u.a. als Hans Orsolics mit "I hob verlurn") - sie alle sorgen mit enormem Einsatz, Verwandlungsreichtum und Spielwitz für einen tollen Abend und viele Erinnerungen.

 Auf Erinnerungszeitreise
Großen Anteil am Erfolg hat die "Band der einsamen Herzen" mit den grandiosen Arrangements von Matthias Bauer. Allein das Miles Davis evozierende Trompetensolo nach Cindy Laupers "Time after Time" zeigt die beziehungsreiche Zusammenstellung. Selbst eigentlich Unerträgliches wie "Da da da" oder "Don't worry, be happy" wird zur kabarettistischen Lachnummer aufgemotzt. Ob man die Revue nun mit "Flugzeugen im Bauch" verlässt, mit "99 Luftballons" oder der Einsicht "Live is life": Diese Produktion hat alle Ingredienzien für Kultstatus.

Info
Alle Informationen zu "Die Päpstin",  "Like A Virgin" und den Sommerfestspielen in Melk erhalten Sie unter www.kultur-melk.at.

Die Kultur-Highlights des Jahres 2012

Von Thomas Bernhard bis Constantin Brancusi reichen die Pläne, die der neue Leiter der Kunsthalle Wien, Nicolaus Schafhausen am 10. Jänner bekannt gegeben hat. Ein reduziertes, eher divers wirkendes Programm, das mit dem in den Presseunterlagen formulierten "prägnanten Profil" ("Thematische Gruppenausstellungen, Einzelpräsentationen internationaler KünstlerInnen, Retrospektiven bekannter VertreterInnen der Gegenwartskunst sowie Ausstellungen bislang noch weniger bekannter KünstlerInnen") noch nicht viel zu tun hat. In-Künstler findet man im Gegensatz zu früher nicht. Schafhausen: "Es geht selbstverständlich nicht um die Replizierung von Trends, sondern um die Kenntnis der Diskurslage."

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