Conchita Wursts Wandlung von "Starmaniac" Tom zur Glamour-Lady mit Bart.
Spitzenkleid, High Heels – und ein Bart. Keine Frage, eine Lady wie Conchita Wurst
(25) sieht man nicht alle Tage. In Kopenhagen zog unsere Song-Contest-Starterin alle Blicke auf sich und war – ganz unabhängig vom Ergebnis (stand bei Drucklegung dieser Ausgabe noch nicht fest) – der Mittelpunkt des Bewerbes. Doch wer steckt eigentlich hinter der Frau, die weltweit mehr als 100 Mio. Eurovision-Seher in kollektives Staunen versetzte und die Musikwelt eine Woche lang polarisierte – in begeisterte Fans und entsetzte (meist schwulenfeindliche) Kritiker? Und die bei all ihren Auftritten in Kopenhagen sympathisch und nie peinlich ihre Botschaft der Toleranz unter die Leute brachte?
Ein Wirtshaus-Sohn träumt vom Glamour
Conchitas Leben
hatte sich recht bürgerlich angelassen: Geboren am 6. November 1988 im schönen Gmunden (OÖ), wuchs Frau Wurst als Tom Neuwirth im 3.079-Seelen-Ort Bad Mitterndorf (Stmk.) auf. Die Eltern betrieben ein Gasthaus, auch der ältere Bruder wurde Hotelier. Doch Tom zog es schon als Teenager in die Glamour- und Glitzerwelt. In Graz besuchte er die Modeschule – und träumte nur mehr von der Bühne.
Casting und Outing
2006, mit 17, nahm er an der dritten Starmania-Staffel teil, landete hinter der späteren Song-Contest-Starterin (2011/18. Platz) Nadine Beiler (23) auf Platz zwei. Wenig später wurde er Sänger in der Kurzzeit-Boyband „jetzt anders!“.
Rund um sein TV-Debüt setzte Tom auch seinen schwersten privaten Schritt: Er outete sich öffentlich als homosexuell. „Für meine Eltern war das anfangs schwierig, weil sie in einer ganz anderen Zeit aufgewachsen sind. Aber sie stehen zu 150 Prozent hinter mir, egal was andere über mich gesagt haben“, erinnert sich Frau Wurst in ÖSTERREICH. Und erzählt von der anderen Seite – vom Mobbing an der Schule: „Viele haben mich fertiggemacht. Aber das hat mich nur stärker gemacht.“
© Reuters
Conchita Wurst mit "Rise Like A Phoenix" mit Eurovision Song Contest-Halbfinale.
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Conchita Wurst mit "Rise Like A Phoenix" mit Eurovision Song Contest-Halbfinale.
© APA
Conchita Wurst mit "Rise Like A Phoenix" mit Eurovision Song Contest-Halbfinale.
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Conchita Wurst mit "Rise Like A Phoenix" mit Eurovision Song Contest-Halbfinale.
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Conchita Wurst mit "Rise Like A Phoenix" mit Eurovision Song Contest-Halbfinale.
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Conchita Wurst mit "Rise Like A Phoenix" mit Eurovision Song Contest-Halbfinale.
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Conchita Wurst mit "Rise Like A Phoenix" mit Eurovision Song Contest-Halbfinale.
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Conchita Wurst mit "Rise Like A Phoenix" mit Eurovision Song Contest-Halbfinale.
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Conchita Wurst mit "Rise Like A Phoenix" mit Eurovision Song Contest-Halbfinale.
Spektakulärer Neu-Start mit Damenbart
2011 war Tom plötzlich wieder öffentlich da, erneut in einer ORF-Show, doch jetzt als Frau mit Bart. Als Conchita Wurst sang er sich ins Finale von Die große Chance. „Ich bin schon zuvor immer mal wieder wieder als Dragqueen aufgetreten“, so die Song-Contest-Starterin. Nachsatz mit einem unverhohlen zufriedenen Grinser: „Seit Die große Chance darf ich eben auch mein Geld als Frau verdienen.“ 2013 etwa stöckelte sie im RTL-Wüstencamp Wild Girls durch die Wildnis von Namibia.
Die Familie nahm Toms Wandlung zu Conchita nach dem ersten Schock mit viel Humor. „Irgendwie war das Ganze ja von Anfang an absehbar“, erinnert sich Conchita: „Auf 80 Prozent meiner Kinderfotos laufe ich in Frauenklamotten herum. Und im Fasching habe ich mich als Prinzessin verkleidet.“
Frau Wursts absolut größter Fan: Toms Oma! „Sie borgt sich sogar Conchitas Schuhe aus.“
Doppelleben: Conchita berühmt, Tom anonym
Mittlerweile lebt Tom alias Conchita das perfekte Doppelleben und genießt es: Auf der Bühne gibt er die Glamour-Lady. Privat läuft der Mann dahinter, der sich mit seinem besten Freund und Hairstylisten Matthias eine Wohnung in Wien teilt, auch gern mal in Schlabberklamotten herum. „Wenn ich als Tom in Wien unterwegs bin, erkennt mich auf der Straße kaum jemand mehr. In den letzten drei Jahren ist das vielleicht insgesamt zehn Mal passiert.“
Geheimer Freund
Noch nicht einmal Toms Freund, seit November an seiner Seite – grau meliert, mehr will Conchita nicht verraten –, wusste am Anfang, dass er mit der berühmten Bart-Lady liiert ist. Das Geständnis nahm er jedoch mit Humor: „Er war schon überrascht, aber es war keine große Sache. Ich finde es wunderschön, dass er mich jetzt als Mann und als Frau attraktiv findet.“