"Im Stich gelassen"
Conchitas Manager attackiert den ORF
25.05.2015
Manager: "Mischung aus russischem Staatsfernsehen und deutschen Privatsendern"
Das Management von Conchita Wurst übte am Montag harte Kritik am ORF, hatte der Sender doch während des Auftritts der Künstlerin mit neuen Songs im Finale des Eurovision Song Contests Werbung und News gezeigt. "Das wäre so, als ob man während des Elfmeterschießens um den WM-Titel einen Werbeblock sendet", ärgert sich Manager Rene Berto in einem der APA vorliegenden Statement.
Harsche Kritik
So sei die TV-Premiere der Songs "You Are Unstoppable" und "Firestorm" ohne die ORF-Zuseher über die Bühne gegangen - obgleich die ESC-Gewinnerin des Vorjahres diese den Fans des Song Contests gewidmet habe. "Der ORF hat zweifellos den Eurovision Song Contest hervorragend bewältigt und eine gute Show abgeliefert. Trotzdem ist das Ausblenden von Conchita nicht nachvollziehbar", unterstreicht Berto: "Damit präsentiert sich der ORF wieder einmal als Mischung aus russischem Staatsfernsehen und deutschen Privatsendern und zeigt, dass ihm der öffentlich-rechtliche Auftrag zur Unterstützung und Förderung heimischer Popmusik kein wirkliches Anliegen ist."
Der ORF habe 2013 die mutige Entscheidung getroffen, Conchita zum ESC nach Kopenhagen zu entsenden. Und Wurst habe sich trotz ihrer internationalen Karriere, die nach dem Triumph in Kopenhagen folgte, mit großer Freude in den Dienst der Sache gestellt, um den ESC in Wien bestmöglich zu unterstützen. "Conchita wurde zur Galionsfigur und Botschafterin des Song Contests 2015 in Wien, wo sie gleichzeitig als Moderatorin und als wesentlicher Bestandteil der Eröffnung der ORF-Übertragung mitwirkte", so Berto.
Im Stich gelassen
Zugleich habe sie mit "Conchita" (Sony) kurz vor dem ESC ihr neues Album vorgestellt. "Genau in diesem Moment lässt sie aber der ORF in Stich und ignoriert damit ihre internationale Arbeit." Wenn der Sender statt ihres Auftritts als Intervalact während der Abstimmungsphase einen News- und Werbeblock zeige, bleibe nur zu konstatieren: "1,9 Millionen TV-Zuseher und -Zuseherinnen des ORF wurden somit ge- und enttäuscht."