Null Show, null Punkte. Der Makemakes-Flop beim Song Contest hat viele Gründe.
„We are the Zeroes of our Time“ (wir sind die Nullen von heute). Mit einer witzigen Video-Anspielung auf den schwedischen Siegerhit Heroes und den eigenen Vollflop nehmen The Makemakes („Wir wollten nie gewinnen!“) ihre vernichtende Niederlage locker.
0 Punkte für Veranstalter – das gab es noch nie
Dabei gilt ihr Song-Contest-Debakel als absoluter Super-gau: Am Samstag fuhren die Salzburger mit 0 Punkten den beschämenden letzten Platz ein – ex aequo mit der Deutschen Ann Sophie.
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Die Makemakes-Abstrafung ist aber auch eine volle Breitseite gegen Österreich und den ORF, der die Show im Übrigen perfekt abgewickelt hat: Erstmals in der 60-jährigen Song-Contest-Geschichte wurde ein Veranstaltungsland mit null Punkten abgewatscht.
26 machten Show, Makemakes auf Sparflamme
Vor allem bei den 220 Millionen TV-Zusehern (davon alleine 1,9 Millionen im ORF – das ist neuer Rekord!) fiel die unaufregende und uninspirierte I Am Yours-Performance der Makemakes komplett durch. Alle anderen 26 Kandidaten nutzten die vielfältigen Möglichkeiten der Bombast-Bühne als Spielraum für tolle Show-Effekte – nur Österreich hat darauf verzichtet.
Ein lustloser Auftritt im Halbdunkeln und ein brennendes Klavier als einzige nennenswerte Optik. Das war eindeutig zu wenig. Letzter Platz im Televoting. Interessant: Bei einer reinen Jury-Wertung des Song Contests wäre Österreich auf Platz 13 gelandet. In Lettland sogar auf Platz 3.
Platz 3: Loser-Song als iTunes-Hit
Trotz des Song-Contest-Debakels halten aber etliche Fans weiter zu den ESC-Nullen The Makemakes: Sonntag wurde ihre CD-Präsentation im Magna Racino (Ebreichsdorf) von Hunderten Fans gestürmt. Und in den iTunes-Charts rangiert der Loser-Song I Am Yours auf Platz 3 – knapp hinter ESC-Sieger Schweden und Belgien (4.)
Thomas Zeidler
So wählte das Publikum
1. Italien - 366 Punkte
2. Russland - 286 Punkte
3. Schweden - 279 Punkte
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25. Deutschland - 5 Punkte
27. Österreich - 0 Punkte
So wählte die Jury
1. Schweden - 353 Punkte
2. Lettland - 249 Punkte
3. Russland - 234 Punkte
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13. Österreich - 40 Punkte
20. Deutschland - 24 Punkte
Umfrage: Das sagen Musik-Experten über die Makemakes-Pleite
H. Fechter, Musikmanager
„Prinzipiell gibt es bei Geschmacksfragen keine Erklärung. Aber: Bei den Makemakes fiel auf, dass sie bei der Jury – die etwa auch wohlwollend mit berücksichtigt, wer das Gastgeberland ist – recht positiv angekommen sind. Beim Publikum aber gar nicht. Von diesem anachronistischen Rock-’n’-Roll-Act mit dem aufgesetzten Klavier-Brand-Effekt am Schluss sprang kein Funke über.“
Roman Gregory, Musiker
„Es war ein ganz netter Beitrag, aber die kleine Schwester von ‚nett‘ ist halt ‚scheiße‘. Der Song war zu brav und nichtssagend.“
Walter Gröbchen, Musikmanager
„Der ESC schreit nach konsequentem Konzept und opulenter Inszenierung. Da waren die Makemakes die absolut falsche Wahl. Mit ehrlicher Biederkeit lässt sich kein Blumentopf gewinnen. Mut hat der ORF im Vorjahr mit Conchita bewiesen. Seine Pflicht hat er heuer mit einer paternalistischen Vorauswahl getan. Die Kür steht noch aus: die Berücksichtigung der besten Kräfte!“