ESC-Kandidatin Polina Gagarina zu möglicher Ablehnung: "Lächerlich."
Polina Gagarina, Russlands Song-Contest-Starterin, hat noch keinen Plan, wie sie ihren großen Feind - die Nervosität - besiegen soll. "Ich empfinde jeden Auftritt so, als wäre er mein erster. Aber ich hoffe, dass sich all diese Aufregung und Nervosität in Energie transformiert. Doch es ist wirklich hart", gestand die 28-Jährige am Freitag im Gespräch mit der APA.
Ihr Song "A Million Voices" hat dafür eine klare Botschaft, nämlich Licht und Liebe zu verbreiten. Doch warum ist das denn notwendig? "Das ist deswegen so, weil wir in einer sehr schnelllebigen Zeit leben. Das Leben ist schnell und chaotisch, dass wir manchmal sehr einfache Dinge vergessen. Wir vergessen etwa darauf, den Menschen, die wir lieben, das auch zu sagen. Ich glaube, dass mein Song die Menschen daran erinnern wird, dies wieder zu tun."
Vorurteile
Daran erinnert zu werden, dass manche Menschen gegenüber ihrer Heimat nicht positiv gestimmt sind, fürchtet sie hingegen nicht. "Ich hoffe, dass der ESC weiterhin ein musikalischer Bewerb ist. Zum Zweiten glaube ich, dass es dumm ist, überhaupt daran zu denken, denn bisher sind wir positiv, warm und freundlich aufgenommen worden. Ebenso haben wir in unserer Delegation Mitglieder aus Schweden und Australien, daher ist es lächerlich, eine negative Reaktion überhaupt in Betracht zu ziehen."
Die 28-Jährige hat bereits Erfahrung in einer Casting Show gesammelt. Was aber unterscheidet den ESC, abgesehen von der weitaus größeren Zahl an Zusehern, von dieser Art des Wettbewerbs? "Das Casting ist schon 15 Jahre her und seit damals habe ich bei keinem Wettbewerb mehr teilgenommen. Aber es ist natürlich ein Unterschied, sein eigenes Konzept zu präsentieren."
Probleme mit Kleid
Wie oft sie dieses Konzept mit ihrem Song "A Million Voices" insgesamt schon performt hat, weiß sie hingegen nicht: "Alleine heute schon dreimal, aber insgesamt ist es schwer zu sagen. Ich habe in so vielen Städten gesungen, dass ich es gar nicht sagen kann." Zwei neue Probleme haben sich jedenfalls bei den heutigen Proben für Gagarina ergeben: ihr langes Kleid und die ungewohnte Verkabelung. Doch nachdem sie ihre Nervosität gekonnt kaschieren kann, wird sie wohl auch diese Tücken bis zum Finale noch zu meistern lernen.