Song Contest

Zoe: "Ich bin bereit für Stockholm"

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Der Talk über die Eurovision-Show und ihr privates Liebesdoping.

Den ersten Sieg hat sie schon in der Tasche: Vor einer Woche kürten die ORF-Zuschauer Zoë Straub (19) zur Song-Contest-Starterin. Mit Loin d’ici wird sie am 10. Mai in Stockholm im ersten Semifinale starten.

Countdown
Drei Monate sind es noch, doch Zoë steckt schon mitten in den Vorbereitungen. Parallel zur laufenden Konzerttournee wird fleißig am viel kritisierten Bühnenbild gebastelt. Ein Ersatz für das Brautkleid vom Vorentscheid muss her. Dazu kommen Interviews und Fotoshootings.

Vorbereitung
Auch zu Hause bereitet sich die Wienerin gewissenhaft auf ihr Stockholm-Abenteuer vor. Die schwedische Verwandtschaft ihres Freundes Kaspar (25) hat sie schon einmal über Sitten und Bräuche ausgequetscht. Und das ÖSTERREICH am SONNTAG-­Präsent, ein Schwedisch-Schnellkurs-Buch, behält sie gleich in der Hand, gibt spontan eine Kostprobe. Zoës Totaleinsatz verwundert wenig, sagt sie doch selbst: „Der Song Contest ist mein großer Traum!“

Zoe über Song Contest, Kritiker & Liebe

ÖSTERREICH: Wie fühlt man sich, wenn der Song-Contest-Traum plötzlich Wirklichkeit wird?
Zoë Straub:
Sehr gut. Ich bin stolz auf mich, dass ich es ein zweites Mal versucht und jetzt gewonnen habe. Das hat mir gezeigt, dass, wenn man etwas wirklich will, es auch klappt.

ÖSTERREICH: Das Publikum hat Sie gewählt, die Jury sah Sie allerdings nur im Mittelfeld. War das ein kleiner Schockmoment?
Straub:
Schon. Die Hauptkritik lag ja an der Bühnenshow. Und die kann man ändern. Dass mir dafür so viele Punkte abgezogen werden, darüber war ich traurig. Ich habe aber ja trotzdem nicht so schlecht abgeschnitten. Andere hat es schlimmer erwischt.

ÖSTERREICH: Sie haben die viel diskutierte Bühnenshow gerade selbst angesprochen. Wie viel Kitsch wird in Stockholm bleiben?
Straub:
Es wird ein bisschen künstlerischer und weniger kitschig, mehr Yellow Submarine-mäßig als Alice im Wunderland. Verträumt und märchenhaft soll es bleiben, sehr einfach gehalten aber, eher in Pastelltönen statt in Rosa. Das Hochzeitskleid kommt weg, vom Stil her wird das neue aber ähnlich sein. Ich freue mich unglaublich, dass für mich extra ein Kleid geschneidert wird.

ÖSTERREICH: Wollen Sie allen, die kein Französisch sprechen, kurz erklären, worum es in „Loin d’ici“ eigentlich geht?
Straub:
Um die Suche nach dem Paradies. Jeder hat sein eigenes Paradies. Für mich heißt es, mir immer neue Ziele zu stecken und sie zu erreichen, egal, wie viele Steine im Weg liegen.

ÖSTERREICH: Im Internet gab es nach der Vorentscheidung – auch – viel Kritik. Nehmen Sie sich Negativ-Postings zu Herzen?
Straub:
Ich bin blöd genug, sie teilweise zu lesen. Ich will mir nicht anmaßen, mich mit Conchita zu vergleichen, aber bei ihr haben die Leute ja auch fiese Sachen gesagt. Kritik ist o. k., aber dass mir die Leute Schiebung beim Voting unterstellen, hat mir sehr wehgetan. Ich habe viele Konzerte gegeben, viele Leute kannten mich wohl auch vom letzten Jahr. Vielleicht haben sie deshalb für mich angerufen, aber das ist ja keine Schiebung.

ÖSTERREICH: Wie geht es jetzt die nächsten Wochen für Sie weiter?
Straub:
Viele Konzerte und Promotion-Termine. Dazu lerne ich ein bisschen Schwedisch. Man will sich ja dort auch verständigen können. Und im März will ich mit meinem Freund Kaspar unbedingt drei Wochen zum Backpacking nach Thailand fliegen. Das ist schon gebucht und mir auch sehr wichtig, um nochmals kurz alles vergessen zu können. Ich hoffe sehr, dass ich trotz Song Contest fahren kann.

ÖSTERREICH: Macht Sie die Aussicht, im Mai vor 200 Millionen Zuschauern zu singen, nervös?
Straub:
Ich glaube, mein Kopf schaltet da auf Selbstschutz und realisiert das gar nicht. Mir ist wichtig, die drei Minuten genießen zu können. Ich werde mir Bachblütentropfen einflößen. Und mein zweites Rescue-Mittel ist mein Freund. Den brauche ich backstage unbedingt. Er ist noch aufgeregter als ich, übernimmt quasi meine Nervosität. Ich habe keine Angst vor dem Auftritt, eher, dass ich mit null Punkten scheitere und von Österreich mit Tomaten beworfen werde.

ÖSTERREICH: Wie geht Ihr Freund damit um, dass Sie in den nächsten Wochen wohl nicht viel Zeit für ihn haben werden?
Straub:
Wir wohnen ja zusammen, was praktisch ist, weil wir uns dann doch sehen. Er unterstützt mich voll und freut sich wahnsinnig. Ein bisschen erschüttert war er, zu lesen, dass wir demnächst heiraten (lacht). Ich wusste davon auch nichts. Ich stehe dazu, dass ich gesagt habe, ich könnte mir vorstellen, ihn zu heiraten. Und er könnte sich das auch vorstellen. Aber es muss ja nicht gleich sein.

ÖSTERREICH: Kommt jetzt, wo Sie derart im Rampenlicht stehen, auch ein bisschen die Eifersucht durch, dass Sie vielleicht auch anderen Männern gefallen könnten?
Straub:
Er hat letztens einen Albtraum gehabt, dass ein anderer Mann vor ihm einen Ring rauszieht und mir einen Antrag macht. Ich glaube, verdrängte Ängste sind schon da (lacht). Aber er muss sich da keine Sorgen machen. Er weiß, dass ich sein Mädchen bin und dass es sonst keinen gibt. Ich denke mir ja auch manchmal, hoffentlich sucht er sich keine Neue, weil ich schon wieder einmal nicht da bin.

ÖSTERREICH: Wer ist eifersüchtiger von Ihnen beiden?
Straub:
Ich auf jeden Fall. Er zeigt es nicht. Aber wenn ich eifersüchtig bin, kriegt man das in der Sekunde mit. Wir sind aber beide sehr erpicht darauf, dass wir zusammenbleiben.

ÖSTERREICH: In drei Monaten ist der Song Contest vorbei. Was kommt dann?
Straub:
Wieder Konzerte und hoffentlich Schauspielstunden. Ein neues Album wäre cool. Aber es hängt jetzt viel davon ab, wie es in Stockholm läuft. Ich denke momentan nur von Tag zu Tag.

Interview: Astrid Hofer

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