"Königin des Verismo": Scala gedenkt mit einer Schweigeminute.
Die italienische Opernsängerin Magda Olivero ist am Montag im Alter von 104 Jahren in Mailand gestorben. Die als "Königin des Verismo" bekannte Sopranistin hatte am 20. August einen Hirnschlag erlitten, von dem sie sich nicht mehr erholt hatte.
Die 1910 im piemontesischen Saluzzo geborene Sängerin hatte nach ihrem Studium am Konservatorium in Turin 1933 dort am Teatro Vittorio Emanuele als Lauretta in der Oper "Gianni Schicchi" von Giacomo Puccini debütiert. Sie trat am Teatro alla Scala in Mailand, am Teatro San Carlo in Neapel und am Teatro Verdi in Triest auf. Nach ihrer Heirat im Jahre 1941 gab sie ihre Karriere auf.
Rückkehr nach Karriereende
1951 erfüllte sie postum den Wunsch des Komponisten Francesco Cilea und übernahm die Titelpartie seiner Oper "Adriana Lecouvreur". Der Erfolg dieser Aufführung bewog die Sängerin, nach zehnjähriger Pause ihre Karriere wieder aufzunehmen. Sie trat nun erneut an der Scala auf, aber auch in London, Paris, Brüssel, Amsterdam, Buenos Aires, Dallas und in der Arena di Verona. An der Wiener Staatsoper sang sie 1965 die "Tosca".
1975 gab sie, inzwischen 65-jährig, ihr Debüt an der Metropolitan Opera von New York in der Titelrolle von Puccinis "Tosca". Sie setzte ihre Karriere bis ins hohe Alter fort und trat noch 1990 an der Oper in Jesi als Adriana Lecouvreur auf. 2010 hatte sie im Rahmen einer Feier im Teatro Regio von Turin ihren 100. Geburtstag gefeiert und dem Publikum über ihre Karriere erzählt.
Schweigeminute
Die Scala wird Magda Olivero am Dienstagabend mit einer Schweigeminute gedenken. "Sie war ein charismatische Persönlichkeit und eine wunderbare Schauspielerin mit einer wachen Intelligenz bis zuletzt", hieß es in einer Presseaussendung des Opernhauses.
"Die jüngere Generation kennt Maria Callas und Renata Tebaldi, doch für mich war Olivero die Nummer eins unter den Sopranistinnen. Sie war einmalig", betonte der italienische Tenor Vincenzo Puma, der seit Jahren ein gute Freund Oliveros war.