Buch der Woche

"Wir glauben gemeinsam an einen Gott der Liebe, nicht des Hasses"

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"WIE EIN JÜNGERER BRUDER" – Danielle Spera und Toni Faber im Glaubensdialog. Ab 8.11. im Handel.

Diese zwei setzen sich für den Dialog zwischen ihren Religionen ein, passenderweise ist ihr nun erschienenes Werk in ebendieser Form erschienen: Danielle Spera, langjährige ORF-Journalistin und ehemalige Leiterin vom Jüdischen Museum Wien und Toni Faber, Dompfarrer zu St. Stephan, haben ihr erstes gemeinsames Buch verfasst: Es trägt den Titel „Wie ein jüngerer Bruder“ und dreht sich um ihre Religionen: Juden- und Christentum. Die beiden blicken auf Unterschiede und sehr viele Ähnlichkeiten ihres Glaubens, wollen aufklären und hartnäckige Vorurteile aus dem Weg räumen.

Auch schwierige Fragen werden besprochen

Zusammen Das Buchprojekt entwickelte sich aus einem gemeinsamen Interview, das viel Beachtung fand. Miteinander reden, das scheint angesichts des Terrors in Israel und Gaza umso wichtiger zu sein. Spera und Faber ist mit diesem Buch ein wichtiger Beitrag zur Verständigung gelungen. Nahbar und klug klären die beiden über ihre Religionen auf. Immer wieder blitzt Speras Vergangenheit als Journalistin auf, wenn es um schwierige Fragen wie zum Beispiel um die (unbefleckte?) Empfängnis Marias geht, die Symbolik von Blut in beiden Religionen oder die Rolle der Frau.

Danielle Spera und Toni Fabers Buch:
© A
× Danielle Spera und Toni Fabers Buch:

 

"Respekt, Dankbarkeit & Freundlichkeit weitergeben"

Danielle Spera und Toni Faber im ÖSTERREICH-Talk über ihr Buch und die Hoffnung in schweren Zeiten.

ÖSTERREICH: Sie schreiben, dass wir nicht auf einen Messias warten sollen, um in Frieden, Gerechtigkeit, Freude und Harmonie zu leben. Wie gelingt das im Alltag? Was kann Jede/r dafür tun?

SPERA: Es müsste nur jeder Mensch die zehn Gebote einhalten, dann würden Gerechtigkeit, Freude und Harmonie obsiegen. Es geht oft im Kleinen darum, dass wir behutsam miteinander umgehen. Respekt, Dankbarkeit, Freundlichkeit oder auch Taktgefühl. Dies zu praktizieren und unseren Kindern diese Werte auch weiterzugeben, das kann jede und jeder.

FABER: Wir als Christen erzählen Hoffnungsgeschichten. Durch die tätige Nächstenliebe, Bitte um Versöhnung und Gewährung von Vergebung versuchen wir unsere Hoffnung schon jetzt Wirklichkeit werden zu lassen.

ÖSTERREICH: In Hinblick auf den Terror in Israel und Gaza – wie wichtig ist Glaube in Zeiten großer Hoffnungslosigkeit und wie können wir ihn bewahren?

SPERA: Das Wichtigste im Leben ist, sich den positiven Blick zu bewahren. Das Glas sollte immer halbvoll und nicht halbleer sein. Alles hat seine Zeit, eine Zeit zum Weinen, eine Zeit zum Lachen, eine Zeit für den Krieg und eine Zeit für den Frieden, heißt es in Kohelet. Dieses Buch der Tora, des „Alten Testaments“ beschäftigt sich genau damit. Gott hat das alles zu seiner Zeit auf vollkommene Weise getan. Überdies hat er die Ewigkeit in alles hineingelegt. Es gibt immer einen neuen Anfang.

FABER: Unser gemeinsamer Glaube bewegt uns, immer wieder neu anzufangen – gerade angesichts des großen Leids in der Welt. Wir glauben gemeinsam an einen Gott der Liebe und der Vergebung und nicht an einen Gott der Rache und des Hasses.

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