Erste Retrospektive mit 30 Gemälden des "Rocky"-Darstellers.
Die Galerie Gmurzynska in St. Moritz kann mit einer internationalen Premiere aufwarten: Sie zeigt bis Mitte März die erste Retrospektive mit Gemälden des amerikanischen Actionstars Sylvester Stallone, bekannt aus Filmen wie "Rocky" und "Rambo". Ein "Haudrauf" als sensibler Maler? Wie viel Talent in dem Mann steckt, der auf der Leinwand meistens den beinharten Kerl mimt, kann an der ersten Retrospektive mit Werken Sylvester Stallones in St. Moritz beurteilt werden. 30 Gemälde, darunter etliche Selbstporträts, aus der Zeit zwischen 1977 und 2010 sind ausgestellt.
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Viele schon verkauft
Die meisten Bilder standen zum Verkauf, viele haben aber nach Angaben der Galerie bereits einen Abnehmer gefunden. Die Preise bewegen sich im Segment zwischen 50.000 und 150.000 Dollar, wie die Galerie auf Anfrage der Schweizer Nachrichtenagentur SDA sagte. Als der 64-jährige Hollywood-Star
Kunst-Tour
Acht Gemälde zeigte Stallone im Dezember 2009 an der Kunstmesse Art Basel Miami Beach. Die Ausstellung im Engadiner Nobelferienort entstand nach der guten Resonanz an der bekannten Kunstmesse in den USA. Danach werden die Werke im Russischen Museum in St. Petersburg zur Schau gestellt.
Actiongeladen wie Filme
Stallone malt in der Beschreibung der Galerie Gmurzynska "actiongeladen" wie seine Filme sind: farbenfroh, ausdrucksstark und abstrakt. Er hat ein Faible für den Expressionismus. Bei einigen Ölgemälden entsteht manchmal der Eindruck einer Farbexplosion. Diese Werke stehen in Kontrast zu anderen, die Traurigkeit und Melancholie ausstrahlen. Zu sehen in St. Moritz ist auch ein Porträt, das den Hauptdarsteller aus dem Boxer-Drama als Rocky Balboa zeigt. Das Bild entstand, bevor die erste Zeile des Drehbuchs zum Erfolgsstreifen mit Fortsetzungen überhaupt geschrieben war.
Feinfühlige Analysen
Mit den Gemälden will Stallone sich verwirklichen, Einblicke in sich selber geben. Als Schauspieler handelt er nach Drehbuch, trägt eine Maske, zeigt keine Schwächen. Malen, sagte ein entspannter Stallone in St. Moritz, sei für ihn Freiheit, so zu sein wie er sei. Er deutet das Schwache im Starken an, die Unsicherheit im Selbstbewussten, das Verletztliche im Unbesiegbaren. Galerist Mathias Rastorfer kennt den Hollywood-Star als Maler schon länger. Stallone habe dieses "unbewusste Malen-müssen" in sich, sagt er. Der Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor und Maler sei unglaublich feinfühlig im Analysieren seiner Umwelt. Der renommierte New Yorker Kunstkritiker Donald Kuspit erklärte, als Maler sei Stallone sehr persönlich, emotional und verletzlich. Auf den Bildern sei er er selbst, auf der Leinwand stelle Stallone jemanden dar.
Kunst, nicht Show
Stallones Retrospektive, die sein gesamtes Werk beleuchtet, ist bis zum 15. März in St. Moritz zu sehen. Warum im Engadin und nicht zum Beispiel in New York? St. Moritz habe er gewählt, weil es ihm einzig und allein um seine Kunst und nicht um die Show gehe, sagte Stallone. Zudem sieht er seine Malerei in der Tradition der europäischen Kunst des 20. Jahrhunderts.