Seine Karriere hatte der spanische „Tenorissimo“ Plácido Domingo vor 50 Jahren als Bariton begonnen. Das samtene, erotische Timbre seiner goldenen Stimme war stets baritonal gefärbt, die stratosphärischen Spitzentöne der Rossini-Tenöre sind nie seine Sache gewesen.
Am Mittwoch sang er an der Staatsoper den baritonalen Titelhelden in Verdis politischem „Melodramma“ Simon Boccanegra in der farbsymbolisch und geometrisch choreografierten Inszenierung von Peter Stein.
Volksheld Domingo gestaltete den Genueser Volkshelden, der Seefahrer war und Doge wurde, als Melancholiker mit dunkel metallisch leuchtender Stimme und glutvoller Phrasierung, der üppige Klangstrom, der Glanz der Höhepunkte und die Heftigkeit der Ausbrüche verursachten Schönheitsschauer. Hinreißend, wie geschmeidig er den Oktavsprung am Ende des Duetts mit der wiedergefundenen Tochter modellierte.
Seine intensive Darstellung kulminierte in der auf eineinhalb Akte ausgedehnten Sterbeszene. Subtil steigerte er sein Siechtum, um zuletzt effektvoll aus dem Stand in ganzer Länge tot auf den Boden zu schlagen. Er kann’s halt! Jubel und Blumen.
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