Nicht nur das Theater an der Wien spielt Gluck, auch die Staatsoper bringt ein Werk des strengen Opernreformers zur Premiere: Alceste mit Véronique Gens in der Titelrolle der von Euripides kreierten Königin Alkestis, die stellvertretend für ihren Gatten in den Tod geht. Am Pult steht der englische Alte-Musik-Spezialist Ivor Bolton, der mit dem Freiburger Barockorchester Glucks langwierige Partitur zum Leben erwecken wird.
„Gluck ist kein Barockkomponist, er ist der erste Klassiker und hat Mozart den Weg geebnet“, sagt der sympathische Brite und Chefdirigent des Mozarteum Orchesters. „Gluck beginnt wie Carl Philipp Emanuel Bach und führt am Ende zu Schubert, Weber und Wagner hin.“
Und Bolton, der bei den Salzburger Festspielen mit Haydns Armida und Händels Theodora, im Theater an der Wien mit Monteverdis L’Orfeo Triumphe gefeiert hat weiter: „Gluck war ein brutaler Experimentator, er war durch und durch Musikdramatiker und hat 60 Opern hinterlassen, während Haydn ein Meister der Kammermusik war.“ Die Alceste bezeichnet Bolton als „Tragödie einer starken Frau“.
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