Wetten, dass...?

Standing Ovations für Herzkönig Heesters

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Stargast Johannes Heesters war am Samstag bei Gottschalks Wetten, dass...? zu Gast und bekam Standing Ovations.

Johannes Heesters weiß die große Bühne zu nutzen. Das hat der älteste Schauspieler der Welt unzählige Male bewiesen in seinem Leben. Bei "Wetten, dass...?" am Samstagabend in Stuttgart nahm der 105-Jährige sich vor seiner Gesangseinlage die Freiheit, den Millionen von Fernsehzuschauern etwas in eigener Sache zu erklären. "Ich habe vor ein paar Tagen etwas Dummes, etwas Blödes, etwas Furchtbares gesagt. Und dafür bitte ich um Verzeihung." Das Publikum wusste sofort, worum es ging, erhob sich von den Plätzen und klatschte lange Beifall. Heesters hatte jüngst Nazi-Diktator Adolf Hitler in einem Interview als "guten Kerl" bezeichnet und damit einigen Wirbel ausgelöst.

"Komme 2010 wieder"
Wie das Publikum schien auch Gottschalk erleichtert und lud ihn ein, in fünf Jahren wieder in seine Show zu kommen. "Klar! Natürlich!", rief "Jopie" Heesters freudig, der dann 110 Jahre alt wäre. Kurz zuvor hatte er noch - gelehnt an einen Flügel - das Lied von Robert Stolz "'s ist einmal im Leben so" geschmettert. Dafür war er in eine Gala-Uniform à la Kaiser Franz Josef von Österreich geschlüpft. Diese Rolle gibt er derzeit in dem Singspiel "Im weißen Rössl" an der Hamburger Komödie Winterhuder Fährhaus.

Kidman und Jackman
Wie erwartet stellte der "Dandy des Jahrhunderts" die versammelten Hollywood-Stars in den Schatten. Bevor er an der Reihe war, hatten bereits die australischen Schauspieler Nicole Kidman und Hugh Jackman auf der beigen ZDF-Showcouch Platz genommen. Gottschalk überraschte sie mit dem Eingeständnis, dass er "Down Under" überhaupt nicht interessant finde, aber ihren Film "Australia" durchaus. Um ein bisschen vom Glanz des als "sexiest man alive" geltenden Jackman abzubekommen, tauschte Gottschalk mit dem Schauspieler die Schuhe. Und dann kam auch schon Heesters, den Gottschalk prompt als "sexiest man noch alive" in der Kategorie über 100 vorstellte.

Die deutsche Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) hatte es aber auf Jackman abgesehen - wegen ihrer Töchter. "Darf ich fünf Sekunden neben dem sexiest man alive sitzen?", fragte sie den verblüfften Moderator. Als sie sich einfach zu dem Australier hockte, erklärte die siebenfache Mutter: "Meine Töchter werden am Boden liegen." Der "Flirt" ging auch kurze Zeit später noch weiter. Und das kam so: Die Ministerin war Wettpatin des kleinen Denis Kolb, der innerhalb von einer Minute 15 Handstände in einer Mülltonne machte. Leyen stieg aus Freude zu ihm in die blaue Tonne - und der galante Jackman hob sie danach heraus und trug sie wie eine Braut zurück auf die Couch.

Gottschalk verliert Stadtwette
Eher im Hintergrund blieben die Schauspieler Til Schweiger und Rick Kavanian, die ihren Film "1 1/2 Ritter" vorstellten - in dem auch Gottschalk und Heesters mitspielen. Nur einmal verblüffte Schweiger, als es um die Stadtwette ging. Hier musste Gottschalk eine herbe Niederlage einstecken. Er hatte behauptet, es gebe in Stuttgart keinen Mann, der es schafft, innerhalb von einer Minute seine Hose hochzuziehen, ohne dabei die Hände zu benutzen. Kein Problem für die Schwaben - mindestens 25 zumeist junge Männer spazierten mit heruntergelassenen Hosen in die Sendung und bewiesen ihm das Gegenteil. Schweigers Kommentar: "Ich hätte nicht mitgemacht, weil ich nie Unterhosen trage."

Danach blieb Gottschalk nichts anderes übrig als mitzumachen. Er musste sich an die Holzwand stellen und sich von einem Messerwerfer bewerfen lassen. "Ich hoffe, meine Frau ist nicht die einzige, die sich Sorgen macht", kommentierte er seinen Wetteinsatz. Aber letztendlich blieb er ungeschoren. Kurz zuvor hatte die Schauspielerin Alexandra Neldel ihren ZDF-Dreiteiler "Die Rebellin" vorgestellt und dann dem späteren Wettkönig die Daumen gedrückt. Der Mainzer Physikstudent Thomas Fischbach brachte es fertig, jeweils vier Würfel aus einem Becher auf zehn Nägeln zu platzieren.

Der junge Mann landete mit 67 Prozent Zustimmung beim Fernsehpublikum auf Rang eins. Ihm folgten zwei Ingenieure, denen das Kunststück gelang, mit einem Modellflugzeug sechs Kerzen eines Adventskranzes auszublasen - im Sturzflug mit dem Propeller. Geschlagen geben mussten sich Efraim Memedi und Sebastian Kiesel, die mit einem Bagger auf einem Podest 250 Meter durch den Hamburger Hafen rudern wollten. Als Ruder diente die Baggerschaufel. Eine Niederlage musste auch der Hobby-Fußballer Lars Gamper einstecken. Er wollte barfuß härter schießen als der Profi Thomas Hitzlsberger vom VfB Stuttgart. Hitzlsberger ließ mit 124 Kilometern pro Stunde aber nichts anbrennen. Gampers profimäßiger Kommentar: "Der Rasen war nass."

Fulminante Musik-Acts
Bei Gottschalks zweiter Show in Stuttgart nahmen auch prominente Vertreter eines ansässigen Autoherstellers Platz auf der Couch. Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton verriet, dass Mercedes-Sportchef Norbert Haug ein netter Typ sei und hervorragend Karaoke singen könne. Im grünen US-Straßenkreuzer war zuvor Hamiltons Freundin Nicole Scherzinger mit ihrer Band, den Pussycat Dolls, in die Show gefahren. Sie sangen ihren neuen Song "I hate this part". Weitere Musikgäste waren Tom Jones, Anastacia und Herbert Grönemeyer. Die nächste Show ist am 24. Januar - Gottschalk kündigte Schauspieler Tom Cruise und die Band Coldplay an.

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