Robert Dornhelm inszeniert im kommenden Sommer "erstmals wirklich" eine Oper: Nachdem der österreichische Regisseur bereits 2008 eine Filmversion von Puccinis "La Boheme" mit Anna Netrebko und Rolando Villazon vorlegte, wird er das selbe Stück 2013 im Römersteinbruch St. Margarethen inszenieren. "Ich muss völlig umdenken", gestand er heute, Dienstag, bei einem Pressegespräch. Von 10. Juli bis 25. August wird sich das Drama um Mimi, Rodolfo und seine Künstlerfreunde einem spektakulären Bühnen-Paris entfalten.
Steinbruch regt Kreativität an Bei seinem ersten Besuch im Steinbruch sei er "überwältigt gewesen von der Größe", so Dornhelm. "Gleichzeitig ist das Stück überhaupt nicht groß, sondern sehr intim." Statt der Großaufnahme im Film müsse er die Gefühle seiner Protagonisten "als Ameisen auf der weit entfernten Bühne" übertragen - "ich hätte nicht gewusst, wie ich das ohne Hilfe der Kamera machen sollte". Neben einem Paris um 1900, das sich in mehreren Schichten im Steinbruch auffaltet, wird es also auch Platz für Leinwände geben.
Viele neue Pläne Anfangs habe er gewollt, "dass die Sänger die Kameras in der Hand halten und sich gegenseitig filmen", davon sei man aber wieder abgekommen. "Es soll nicht zu künstlich wirken." Den kritischen Puristen unter den Opernfans gebe er aber mit: "Eine Freiluft-Oper mit Mikros ist in diesem Punkt ohnehin fragwürdig." Durch die Live-Kamera könne man auch aus der letzten Reihe die Gesichter der Darsteller sehen. "Das ist für diese Oper sehr wichtig." Besetzung steht teilweise schon Um wessen Gesichter es sich dabei handeln wird, steht zum Großteil bereits fest: In einem zweitägigen Vorsingen wählte der musikalische Leiter und Dirigent, Alfred Eschwe, den Cast aus: Die Mimi singen Marianne Fiset, Christina Pasaroiu und Evelin Novak, den Rodolfo Eric Margiore und zwei weitere Sänger, die noch vor Vertragsabschluss stehen, den Marcello geben Jusef Wagner, Mathias Hausmann und Ionut Pascu, Musetta wird von Siphiwe Mckenzie, Mihaela Marcu und Shoushik Barsoumian gesungen. "Ich brauche Sänger, die selbstständig agieren und musikalisch sicher sind", betonte Eschwe. Dadurch dass das Orchester nicht vor der Bühne positioniert ist, besteht mit dem Dirigenten nur akustischer Kontakt. "Das erfordert sehr intensive Probenarbeit."
Bühnenbild verspricht viel Neues Bewegen werden sich die Darsteller in einem "schönen, opulenten Konzept, dass auch der Intimität gerecht wird", versprach Bühnenbildner Manfred Waba. In seinem Paris-Nachbau öffnen sich die Häuserfassaden und geben je nach Akt den Blick auf immer neue Räumlichkeiten, auf die Künstlermansarde, das zweistöckige Kaffeehaus oder eine einfache Herberge direkt vor dem Steinbruch-Felsen, frei. "Insgesamt haben wir sechs fahrbare Teile, die je 16 Tonnen wiegen", erklärte Waba. Zuversichtlich, dass die beliebte Puccini-Oper wieder zahlreiche Besucher anlocken wird - im Vorjahr sahen 117.250 Gäste die "Carmen" - zeigte sich Intendant Wolfgang Werner. Neben der Hauptproduktion mit ihren 23 Spielterminen wird es auch wieder Konzerte - "ich darf die Stars aber noch nicht verraten" - sowie das Kindermusical "Pippi Langstrumpf" geben.
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