"Bildnis Wally"

Schiele-"Diebsgut" kehrt nach Wien zurück

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Für 19 Mio. Dollar kauft die Stiftung Leopold die "Raubkunst" zurück.

Das 1998 in New York als "Diebsgut" beschlagnahmte Gemälde "Bildnis Wally " von Egon Schiele aus den Beständen der Leopold-Museum Privatstiftung kehrt nach Wien zurück. Kurz vor einem für kommenden Montag (26. Juni) in New York angesetzten Gerichtstermin konnte die Tageszeitung "Der Standard" Dienstagabend von den Anwälten der beteiligten Parteien bestätigt erhalten, was Stunden zuvor bereits inoffiziell durchgesickert war: Die lange erwartete Einigung in dem langjährigen Rechtsstreit ist perfekt. Angeblich zahlt die Leopold-Museum Privatstiftung 19 Mio. Dollar (14,8 Mio. Euro) an die Erben der Kunsthändlerin Lea Bondi-Jaray.

Keine Offizielle Bestätigung
Seitens der Stiftung wollte man die Einigung nicht offiziell bestätigen und kündigte noch für Mittwoch eine Erklärung an. Zu erwarten ist, dass die Stiftung das Geld durch Verkäufe von Kunstwerken aufbringen wird. Ehe das Gemälde in einigen Wochen nach Wien transportiert wird, soll es jedoch noch im Jewish Museum New York ausgestellt werden, war hinter den Kulissen in Erfahrung zu bringen. Für Österreich hatte der Fall "Wally" den Anstoß für eine große "Raubkunst"-Debatte geliefert, die zu dem heute gültigen Restitutionsgesetz und spektakulären Rückgabe-Fällen aus öffentlichen Museen führte.

Der kürzlich verstorbene Sammler Rudolf Leopold hatte wie ein Löwe um die Wiedererlangung des Schiele-Gemäldes gekämpft. Der für den 26. Juli angesetzte Gerichtstermin in New York dürfte aufgrund der außergerichtlichen Einigung nun obsolet sein. Spannend werden die Finanzierungsfragen: Leopold soll noch persönlich Bilder für einen allfälligen Verkauf bestimmt haben, diese könnten vorläufig als Sicherheit für die Vorfinanzierung der 19 Mio. Dollar (14,8 Mio. Euro) durch dritte Seite dienen.

"Bildnis Wally"
Das 1912 entstandene "Bildnis Wally" zeigt Egon Schieles Geliebte Valerie ("Wally") Neuzil. Der Sammler Rudolf Leopold hatte das Gemälde 1954 im Tausch von der Österreichischen Galerie Belvedere erworben. Das Bild war in der Nazi-Zeit von dem Kunsthändler Friedrich Welz unter strittigen Umständen der Galeristin Lea Bondi-Jaray abgepresst worden, nach dem Krieg jedoch versehentlich an falsche Besitzer restituiert worden. Nachdem Henry Bondi und Rita Reif 1998 in New York als Erben der ursprünglichen Besitzer für ihre Familien Ansprüche an die Bilder gestellt hatten, wurden die Bilder als "Diebsgut" beschlagnahmt. Das anschließende langwierige Gerichtsverfahren drehte sich vor allem um die Frage, was genau Rudolf Leopold über die Vorbesitzer und die Umstände der Besitzerwechsel gewusst hatte.

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