Am Samstag hat Nestroys „Talisman“ im Akademietheater Premiere.
Der Wiener Komödiendichter Johann Nestroy war ein Genie in den Wirrnissen seiner Zeit, zwischen der Metternichschen Zensur und dem Wiener Kongress, zwischen der Strauß-Familie, Beethoven, Schubert und Lanner. Er hat in Form von Possen die österreichische Seele durchleuchtet, seine Kunst war ein perfektes Seelenröntgen, wie kein Psychiater es besser zustande bringen könnte.
Im Akademietheater hat am Samstag seine 1840 im Theater an der Wien uraufgeführte Meisterposse Der Talisman Premiere, in der Nestroy selbst den rothaarigen Barbiergesellen Titus Feuerfuchs spielte. Von allen wegen seiner roten Haare verspottet, macht Titus mithilfe diverser Perücken Karriere und heiratet am Ende die ebenfalls rothaarige Gänsehirtin Salome Pockerl.
In der Inszenierung des originellen deutschen Regisseurs David Bösch – er ist dem Wiener Publikum vertraut – spielen das Außenseiter-Traumpaar Johannes Krisch und Sarah Viktoria Frick.
„Der Talisman“, Sa., 2. März, Akademietheater, Wien.
