Die Schüttbilder haben nun nach Mistelbach ein zweites Zuhause - gebaut vom italienischen Mäzen und Nitsch-Freund Giuseppe Morra.
Zu einem großen Fest und einem "riesigen Erfolg" wurde die Eröffnungsfeier des "Museo Nitsch" in Neapel am Samstag. Mehr als 3.000 Besucher kamen nach Angaben von Rita Nitsch zu der Eröffnung des Museums, das dem österreichischen Künstler Hermann Nitsch von seinem Freund und Sammler Giuseppe Morra zum 70. Geburtstag am 29. August zum Geschenk gemacht wurde. "Die Polizei musste sogar die Straßen sperren", sagte die Frau des Künstlers, Rita Nitsch.
Großes Medieninteresse
Italienische Zeitungen hätten
breitflächig von der Eröffnung und dem neuen Museum berichtet, schilderte
Nitsch, eine hätte vom "schönsten Fest dieses Sommers" geschrieben.
Besonders gefreut habe man sich über rund 300 Gäste aus Österreich.
Das neue Museum wurde in einem ehemaligen Elektrizitätswerk über den Dächern der Altstadt Neapels eingerichtet. Auf 1.800 Quadratmetern zeigt das "Museo Archivio Laboratorio per le Arti Contemporanee Hermann Nitsch" vorrangig Exponate, die im Rahmen von Aktionen mit Morra entstanden sind. Zubehör, Reliquien, Gemälde. Alle Sinne sollen mit Gerüchen, Geschmäckern, mit Musik, Videos, Partituren und Texten einen umfassenden Zugang zum Orgien Mysterien Theater erhalten. "Mir ist schon klar, dass so ein Museum mein Gesamtkunstwerk auseinandernimmt", erklärt Nitsch. "Aber die Selbstdokumentation macht mir Freude. Solange sie Dokumentation bleibt und kein eigenständiges Kunstwerk sein will."
Am Tag nach der Eröffnung hat man bereits neue Pläne: Ein "Garten der Sinne" soll künftig das Museum ins Freie erweitern. Zudem soll jährlich ein Stipendium für Forschungsarbeiten zum Werk Hermann Nitschs im Museum ausgeschrieben werden.