Für gewöhnlich entspringen die Odysseus-Figuren, die sich auf der Bühne des Theaters an der Wien tummeln, Opern von Monteverdi oder Händel. Nicht zuletzt fungiert am 7. September Claudio Monteverdis "Il ritorno d'Ulisse in patria" als erste Premiere der neuen Saison. Den offiziellen Auftakt bildet aber traditionell ein opernabholder Eröffnungsabend, der heuer dem "Ulysses" von James Joyce gewidmet ist, dem man sich im Haus am Naschmarkt in Starbesetzung nähert. Dieses Konzept habe sich absolut bewährt, betont Intendant Roland Geyer gegenüber der APA.
Musikalische Lesung top besetzt Zur musikalischen Lesung finden sich Karl Markovics in der Titelrolle des Leopold Bloom, Corinna Harfouch als Ehefrau Molly und Nicholas Ofczarek als Stephen Dedalus im Theater an der Wien ein. Sie zeichnen in den 18 Episoden einer eigenen Fassung von Klaus Buhlert und Manfred Hess den berühmten einen Tag des Leopold Bloom am 16. Juni 1904 in Dublin nach. Hochkarätige Musiker dabei Musikalisch wird der Streifzug vom Martin Grubinger Schottlands, der Perkussionistin Evelyn Glennie, begleitet. Eine der ersten Vollzeitperkussionistinnen überhaupt, ist die 47-Jährige heute mit über 80 internationalen Auszeichnungen bis hin zum Grammy geschmückt und darf sich seit 2007 sogar Dame Commander of the British Empire nennen. Spätestens seit ihrer zentralen Rolle im Rahmen der Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele in London ist Glennie einem breiteren Publikum bekannt. Alles noch in Planung Welche Stücke genau bei der Saisoneröffnung erklingen werden, stehe noch nicht exakt fest, sie sollen allerdings auf dem aktuellen Tourrepertoire Glennies beruhen, unterstreicht die Künstlerin im APA-Interview. Mittlerweile sei dies schließlich vorhanden, freut sich die Künstlerin, die seit einer Nervenkrankheit in der Kindheit beinahe taub ist. “Mittlerweile existiert der Karriereweg für einen Solo-Perkussionisten, was zu meiner Anfangszeit noch nicht möglich war. Solo-Perkussionisten haben mittlerweile aber den gleichen Stand wie diejenigen anderer Instrumente“, freut sich Glennie: “Das Schlagwerk wird nicht länger als Neuheit betrachtet, sondern in jeder Hinsicht mit Tiefe und Substanz behandelt.“
Britin verzaubert Wien Dass diese Entwicklung nicht zuletzt mit ihrem eigenen Engagement verbunden ist, ist der Britin durchaus bewusst: “Ich war der erste Vollzeit-Perkussionist, der um die Welt reiste und für den eigens Werke von Komponisten geschrieben wurden.“ Dabei sieht sich Glennie selbst noch lange nicht am Ende ihrer Ziele: “Es gibt immer neue Dinge, die man erreichen möchte. Einerseits stehen zahlreiche Kollaborationen mit Tänzern, Visual Artists und Vortragsreihen an. Und andererseits werde ich demnächst meine zweite Schmuckkollektion präsentieren.”
Ulysses-Event einmalig Auch wenn das “Ulysses“-Event zunächst einmalig bleiben wird, können Verhinderte zumindest auf die Zukunft hoffen. “Eine Wiederholung ist absolut denkbar, allerdings nicht in unmittelbarer Nähe“, betont Intendant Geyer. In späteren Saisons könne man sich dies aber durchaus vorstellen.
Info Alle Informationen rund um das Theater an der Wien erhalten Sie unter " www. theater-wien.at.
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