Elektriker, Polizist, Hilfsarbeiter und eine kleine Wohnung im Gemeindebau. Ernst Hinterberger, Jahrgang 1931, stammte aus dem Arbeitermilieu – und bewegte sich ein Leben lang nicht aus diesem heraus. Hinterberger wusste genau, worüber er schrieb. Sein Erfolgsgeheimnis.
„Mundl“-Erfinder Es war im Jahr 1975, als er sich ein Denkmal setzte: Für die TV-Serie Ein echter Wiener geht nicht unter erfand Hinterberger die Figur des Edmund „Mundl“ Sackbauer – einen typisch grantelnden Wiener als Anti-Helden, der meckert, wann immer es nur geht, aber im Herzen ein Guter ist. Schauspieler Karl Merkatz setzte die Rolle perfekt um, Hinterberger erlangte dadurch Legendenstatus – und entwickelte sich zum Chronist des echten „Weana“. Mit seinen Geschichten und Figuren gab er den österreichischen Befindlichkeiten ein Gesicht. TV-Erfolge wie Kaisermühlen Blues oder Trautmann, die regelmäßig Hunderttausende TV-Zuschauer amüsierten, machten ihn endgültig zum Kultautor. Er schrieb Tatort-Krimis, reüssierte als Buchautor. Im Laufe seiner Karriere erhielt Hinterberger zahlreiche Auszeichnungen – wie etwa 2003 das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst.
Leben im Gemeindebau Bis zu seinem Tod Montag früh in Lainz lebte der praktizierende Buddhist bescheiden in einer 42 Quadratmeter kleinen Gemeindebauwohnung am Wiener Margaretengürtel. „Ich habe ihn sehr geschätzt, er wird in seinen Arbeiten weiterleben. Er hat dem Volk einfach aufs Maul geschaut, seine Sprache gesprochen“, sagt Karl Merkatz zu ÖSTERREICH. Am Donnerstag, 17. Mai, bringt ORF 2 ab 21.30 Uhr eine „Ernst-Hinterberger-Nacht“.
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