Offene Worte
Tod von Paul Auster: Ehefrau Hustvedt bestürzt über Berichte: "Wurden Würde beraubt"
03.05.2024Ehefrau hätte Verlust des Erfolgsautors gerne selbst kommuniziert.
Die Frau des an Krebs verstorbenen US-Bestsellerautors Paul Auster hat bestürzt darauf reagiert, dass nicht sie selbst, sondern die Medien den Tod ihres Mannes bekanntgaben.
"War naiv"
"Ich war naiv, aber ich hatte mir vorgestellt, dass ich diejenige sein würde, die den Tod meines Mannes verkündet", schrieb die Schriftstellerin Siri Hustvedt am Donnerstag im Onlinedienst Instagram. Auster sei am 30. April um 18.58 Uhr (Ortszeit) im Kreise seiner Familie gestorben, fügte sie hinzu.
Bevor Leichnam Haus verließ
Sie habe später herausgefunden, dass die Nachricht von Austers Tod bereits in den Medien kursierte, "noch bevor sein Leichnam aus unserem Haus geholt worden war", schrieb Hustvedt weiter. In der "New York Times", die als erstes Medium berichtet hatte, war eine Freundin der Familie, die US-Journalistin Jacki Lyden, als Quelle für die Information über den Tod des Autors zitiert worden.
Geschrei im Netz
Dazu schrieb Hustvedt nun auf Instagram: "Keiner von uns war in der Lage, die Menschen, die uns wichtig sind, anzurufen oder ihnen eine E-Mail zu schreiben, bevor das Geschrei im Internet begann. Wir wurden dieser Würde beraubt." Sie wisse nicht genau, wie es dazu gekommen sei, aber es sei falsch gewesen, erklärte Hustvedt weiter.
Letztes Jahr bekannt geworden
Die Krebserkrankung des auch in Österreich beliebten Autors von Romanen, Gedichten und Drehbüchern war im vergangenen Jahr von seiner Frau öffentlich gemacht worden. Auster hat mehr als 30 Bücher geschrieben, die in mehr als 40 Sprachen übersetzt wurden und meistens in New York spielen. Im Jahr 1982 wurde er mit "Die Erfindung der Einsamkeit" berühmt, einer eindrücklichen Erinnerung an seinen Vater. International erfolgreich wurde er auch mit seiner "New York Trilogie" und dem Roman "Leviathan". Er starb im Alter von 77 Jahren.