Nachtkritik

Tokio Hotel lockten nur noch 4.000 Fans

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Bill Kaulitz schreckte manche Teenies mit der bizarren Montur.

Kreisch-Alarm wie zu Beatles-Zeiten, ein Schlagzeug, das aus einem monströsen Überraschungs-Ei schlüpft, und ein Sänger in futuristisch bizarrer Leder-Montur.

Gefällige Selbstdarstellung
So startete Tokio Hotel am 30.3. ihr Wien-Konzert. Vor nicht einmal 4.000 Fans in der halbleeren Stadthalle versuchte sich die Teenie-Band als Electronic-EMO-Truppe von Depeche-Mode-Format und scheiterte trotz Bombast-Auftritt an der eigenen Interpretations-Schwäche. Zu klein das Stimm-Volumen, zu brav die Inszenierung, zu bieder die 90-Minuten-Show, die mit Video-Einspielungen gestreckt wurde. Vom Opener Komm bis zum von Konfetti-Regen begleiteten Finale Für immer jetzt erinnerte das teilweise auf Englisch (In Your Shadow) abgehaltene Programm mehr als gefällige Selbstdarstellung von Mädchenliebling Bill Kaulitz denn als Rock-Konzert.

Panzer
Mit einem bizarren Brustpanzer gockelte Bill hölzern über die Bühne. Jede Bewegung löste Dauergekreische aus – in der Tonlage imposanter als der Unplugged-Teil mit Geisterfahrer zur Halbzeit. Zu Dogs Unleashed fuhr Bill im Motorrad vor – bei Zoom versagte er als A-capella-Sänger. Durch den Monsun kam erst als Zugabe, aber da waren selbst hartgesottene Fans bereits erschöpft.

Gut, dass man sich selbst mit derart imposanter Bühne nicht über eine so schale Show drüberschummeln kann.

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