Thriller
Tom Cruise gegen Adolf Hitler
16.12.2008
Erste ÖSTERREICH-Kritik des Nazi-Thrillers „Operation Walküre“ mit Tom Cruise. Der Trailer hier!
Es ist der Comeback-Film von Cruise, wurde zum Teil in Berlin gedreht: Allein deshalb wird Operation Walküre mit Spannung erwartet. Erstes Fazit: Der Film über Hitler-Attentäter Oberst Claus Schenk von Stauffenberg ist ein effizient umgesetzter Thriller, ein meist fesselnder Ritt, der die Hintergründe und das Scheitern des Bombenattentates am 20. Juli 1944 in professioneller Hollywood-Manier auf die Kinoleinwand bringt.
Cruise spielt den zur Attentatszeit erst 36-jährigen, blaublütigen Offizier überzeugend, wenn auch ein wenig steril. Star-Regisseur Bryan Singer (X-Men) ließ die Geschichte mit aufwühlenden Szenen wiederauferstehen. Explosiv etwa, als Cruise bei bei einem Luftangriff an der Afrika-Front ein Auge, einen Arm und zwei Finger verliert.
Zeitbombe
Die einzige Hürde für die Zuseher: Das Ende ist
bekannt! Schwer ist es daher, den Film als jene von Cruise anvisierte,
„tickende Zeitbombe“ zu erleben. Hitler überlebt die Explosion einer in
einer Aktentasche platzierten, ziegelgroßen Sprengstoffmasse bei einer
Besprechung. Drehbuchautor Christopher McQuarrie (Die üblichen Verdächtigen)
gelang es, die epische Verschwörungsgeschichte auf die wichtigsten Personen
zu reduzieren und die Zeitabfolge kinogerecht zu komprimieren. Immerhin: Der
Coup gegen Hitler umfasste 700 Personen, 200 wurden hingerichtet.
Nazigräuel
Die Story: Stauffenberg ist als Karriereoffizier
angewidert vom Nazi-Horror. Charismatisch wird er zum Anführer einer
Widerstandsbewegung, die Hitlers engsten Kreis penetrierte. Der Tod Hitlers
ist zu wenig: Sein eigener Notplan Operation Walküre wird auf den Kopf
gestellt: Im Glauben, Hitler wäre tot, lassen Stauffenberg & Co.
Armee-Einheiten Regierungsstellen besetzen. Bis sich der Führer
zurückmeldet.
Cruise braucht dringend einen Hit an den Kinokassen. In den USA startet der Film am 25. Dezember, in Österreich am 23. Jänner.
Foto (c): 20th Century Fox