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Tosender Applaus für neue Burgchefin

19.03.2014

Ensemblevertreter Roland Koch freut sich über Interimsdirektorin.

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© APA
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Tosenden Applaus hat es heute, Mittwoch, im Burgtheater-Ensemble gegeben, als Karin Bergmann als interimistische künstlerische Leiterin vorgestellt wurde. Ein Großteil der Schauspieler habe bereits mit der ehemaligen Burg-Vizedirektorin zu tun gehabt und kenne sie sehr gut, sagt Ensemblevertreter Roland Koch im APA-Gespräch: "Sie ist eine Person, mit der man tatsächlich auf Augenhöhe redet."



Erleichterung spürbar
Die Entscheidung eine Woche nach der fristlosen Entlassung von Direktor Matthias Hartmann habe sofort eine "spürbare Entlastung im Ensemble" gebracht. "Wir sind jetzt an einem Punkt, wo wir sagen können: Ab heute wird neu gerechnet, neu geredet", so Koch. "Das letzte halbe Jahr war eine ungemeine Belastung, auch im Umgang miteinander, es gab Misstrauen und Dinge, die eskaliert sind." Mit Bergmann sei jemand gefunden worden, "der die Situation sehr gut kennt und in gewisser Weise trotzdem unbelastet ist, was die Vorgänge betrifft". Nun müsse wieder Ruhe ins Haus einkehren. Dass Bergmann die Leitung für gleich zwei Spielzeiten übernehmen soll, werde jedenfalls "zur Entspannung beitragen".

Auf dem richtigen Weg
Auch Peter Simonischek ist optimistisch: "Für mich als Schauspieler ist es nun die wesentlichste Sache, dass dieser Riesendampfer wieder künstlerisch Kurs nimmt auf das höchste Niveau - was man von diesem Haus auch erwartet", wie er gegenüber der APA sagte. Mit der Bestellung Bergmanns habe man auch "dem Wunsch des Ensembles" entsprochen: "Es ist sicher die beste Lösung."  Petra Morze schätzt Bergmann als "kommunikative, integrative Frau, die wirklich immer für jeden da ist". Auch die Schauspielerin freut sich auf "Kommunikation auf Augenhöhe - was in den letzten Jahren nicht so passiert ist", wie sie in Hinblick auf Hartmann meint.

Frage um Hartmann-Inszenierung ungeklärt

  Eine Frage, die "die Wogen noch mal hochgehen" lassen könnte, wie Roland Koch sagt, betrifft Hartmanns geplante Inszenierung von "Der falsche Film", hat das Ensemble dem geschassten Direktor doch vor seiner Entlassung das Misstrauensvotum ausgesprochen. Bergmanns Angebot an Hartmann, die für 6. April angesetzte Uraufführung aufrecht zu erhalten, interpretiert Koch als Friedensangebot ihrerseits. "Die nächsten Tage werden weisen, was für das Haus der geschickteste Zug ist und ob man das Risiko, dass die Sache noch mal aufflammt, eingehen will oder sagt, dass es besser ist, einen klaren Schnitt zu machen."

Bühne frei für Bergmann  
Daran, "dass beide Seiten im Sinne des Hauses zusammenarbeiten", werde im Ensemble nicht gezweifelt. "Wir werden versuchen, diese Autonomie, die wir in den letzten Wochen wiedergewonnen haben, weiterzuführen", so Koch, der "das Wort der Schauspieler" gehört haben will. Einen konkreten Gesprächstermin gebe es noch nicht. "Rechnen Sie damit, dass wir nächste Woche mit den Hufen vor der Tür von Karin Bergmann scharren werden - und dass sie die Türen sofort aufmachen wird."


 
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