Kultband sind Headliner nächstes Jahr bei "Rock am Ring" und "Rock im Park".
Rund 10.000 Rockfans
weniger als im vergangenen Jahr haben am Wochenende bei "Rock im Park" in Nürnberg gefeiert. Die Zahl der verkauften Tickets blieb nach Veranstalterangaben vom Sonntag bei 55.200 - im vergangenen Jahr waren es noch 65.000 gewesen. "Wir gehen davon aus, dass das die üblichen Schwankungen sind", teilte der Veranstalter mit. Beim größeren Zwillingsfestival "Rock am Ring" feierten mehr als 84.000 Menschen. Für kommendes Jahr steht schon jetzt ein Headliner fest: Die Toten Hosen feiern ihr 30. Bühnenjubiläum bei "Rock im Park" und "Rock am Ring".
Geburtstagsfete der Hosen
"Für eine gelungene Geburtstagsfete sind ein paar Voraussetzungen unabdingbar: Sorgfältige Auswahl der Gäste, tolerante Nachbarn und eine geeignete Partylocation", heißt es in einer Mitteilung der Düsseldorfer Band ("10 kleine Jägermeister") um Frontmann Campino. Somit liege es nahe, die offizielle Party zum 30-jährigen Bestehen bei "Rock am Ring" und "Rock im Park" abzuhalten, "denn irgendwie ist das sowieso unser eigenes Wohnzimmer".
2011 friedlich
In diesem Jahr blieb die Lage in Nürnberg nach Angaben der Polizei friedlich. "Wir sprechen von einem absolut ruhigen Wochenende", sagte ein Polizeisprecher. Bis zum Sonntagmittag zählten die Beamten nur elf angezeigte Körperverletzungen. Einziger Wermutstropfen: Von Jahr zu Jahr werde immer mehr gestohlen. Fünf Männer wurden festgenommen, weil sie Rockfans vor der Bühne beklaut oder Zelte aufgeschlitzt und ausgeräumt hatten.
System of a Down: Höhepunkt
Musikalischer Höhepunkt des dreitägigen Festivals war das Konzert der Metal-Band "System of a Down" am Samstagabend. Mit Krachern wie ihrem Erfolgssong "Chop Suey" brachten sie die Menge zum Kochen wie sonst kaum eine Band auf dem dreitägigen Festival. Auch die Beatsteaks hatten das Publikum auf ihrer Seite - ganz im Gegenteil zu den Söhnen Mannheims, die vor vergleichsweise wenigen Fans auf der großen Bühne spielten, während sich die Rockfreunde eher anderen Spielorten zuwandten. Das Festival, das in diesem Jahr zum 16. Mal stattfand, hatte am Freitag mit ruhigeren Klängen unter anderem von den britischen Bands The Kooks und Coldplay begonnen. Frontmann Chris Martin begrüßte seine Fans in fast fehlerfreiem wenn auch nicht akzentfreiem Deutsch. Zu den Klängen von "The Scientist" oder "Clocks" wurden große bunte Ballons in die Menge geworfen.
Hitzschläge, Sonnenbrände
Vielen Rockfans machten allerdings Sonne und Temperaturen von bis bis zu 28 Grad zu schaffen. Knapp 3.000 Mal waren die Helfer bis zum Sonntagmittag im Einsatz, um Patienten zu behandeln. Oft handelte es sich um Hitzschläge oder Sonnenbrände, wie ein Sprecher des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) mitteilte. Und auch die Zecken machten Ärger: "Wir haben weniger Alkohol-Sachen, dafür haben wir mehr Zeckenbisse. Wir haben weniger leichte, dafür aber schwere Verletzungen", resümierte der Sprecher.