Stars und Kino
Venedig - Jetzt geht es um den Goldenen Löwen
08.09.2007
Filmfest Venedig: Am Lido wird Samstag der Goldene Löwe vergeben. Favoriten sind Regisseure wie Paul Haggis, Ang Lee oder Todd Haynes.
Normalerweise gibt’s bei den großen Filmfestivals eine klare Arbeitsteilung. Die Megastars reisen an, um – außer Konkurrenz – ihre neuen Blockbuster anzupreisen. Filmkünstler, die im Mainstream-Kino eher wenig bekannt sind, rittern derweil um die Goldenen Bären, Löwen oder Palmen.
Arbeitsteilung
In Venedig ist das heuer anders. Das Festival am
Lido präsentierte einen qualitativ besonders hochstehenden Wettbewerb. Das
Niveau der 22 Weltpremieren ist nicht zuletzt der Tatsache zu verdanken,
dass viele große Stars in ambitionierten, finanziell eher bescheidenen
Filmkunstprojekten mitwirken.
Große Namen
George Clooney etwa ist Zentralfigur des
Politthrillers Michael Clayton, der eine scharfe Attacke gegen dunkle
Geschäfte amerikanischer Großkonzerne reitet. Richard Gere, Heath Ledger und
Cate Blanchett machten trotz geringer Gage bei I’m Not There mit, dem
ambitionierten und rätselvollen Bob-Dylan-Projekt von Regisseur Todd Haynes.
Auf der Besetzungsliste von Paul Haggis’ Irakkriegs-Drama In The Valley Of
Elah stehen so große Namen wie Tommy Lee Jones, Charlize Theron und Susan
Sarandon.
Diese Filme und Darsteller zählen allesamt zu den Favoriten für den Goldenen Löwen und die Darstellerpreise. Es wäre keine Überraschung, würde in Venedig heuer das angelsächsische Kino triumphieren. Auch Filme wie der Thriller Sleuth (mit Michael Caine und Jude Law) oder das beinharte (Anti-)Irakkriegs-Dokudrama Redacted von Brian De Palma kommen für eine Auszeichnung in Frage. Das europäische und asiatische Kino (Ausnahme: Lust, Caution von Ang Lee) stand gegen diese Phalanx eher im Hintergrund.