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Volker Schlöndorff: Werkschau zum 70er

03.03.2009

Aus Anlass seines 70. Geburtstages am 31. März 2009 widmet das Filmarchiv Austria Volker Schlöndorff eine erste repräsentative Werkschau seiner Filme.

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Mit dem Bedürfnis, selbst »nicht vorkommen zu wollen«, begründet Schlöndorf heute seine Entscheidung, sich seinen Platz hinter der Kamera gewählt zu haben. Seine Position ist die des Beobachters, sein Filmstil fußt auf europäischer Tradition und baut immer auf die ideale Synthese von Schauspielkunst und Bildsprache. Einige seiner Literaturverfilmungen wie "DER JUNGE TÖRLESS" (nach Musil) oder Grass’ "DIE BLECHTROMMEL" sind längst Standardwerke ihres Genres. Romane sind in ihrer Essenz zwar zumeist unverfilmbar, weiß Schlöndorff, doch es könne gelingen, »Kraftlinien« daraus in ein Drehbuch und auf die Leinwand zu retten.
Fundierte Ausbildung
Während sich die meisten seiner jungen deutschen Kollegen autodidaktisch oder semiprofessionell im Metier emporarbeiten, durchläuft Schlöndorff in seiner damaligen Wahlheimat Frankreich (1956–1966) eine solide handwerkliche Ausbildung, arbeitet mit Alain Resnais, Jean-Pierre Melville und Louis Malle. Zurück in Deutschland wird er einer der Protagonisten des »neuen deutschen Films«, sein, im Burgenland gedrehter erster Spielfilm "DER JUNGE TÖRLESS" erhält 1966 in Cannes den Preis der internationalen Filmkritik. Dreizehn Jahre später gewinnt er mit der "BLECHTROMMEL" die Goldene Palme und in der Folge auch den Oscar für den besten ausländischen Film. Keiner seiner Filme gleicht dem Vorgänger. Sich selbst nicht folgen zu müssen, scheint Schlöndorff immer wieder eine neue Ausgangsposition zu erlauben. So entstand ein vielseitig faszinierendes Œuvre, in dem die Beteiligung an Dokudramen wie "DEUTSCHLAND IM HERBST" (1978) oder "KRIEG UND FRIEDEN" (1982) ebenso ihren Platz hat wie das epische Roadmovie "ULZHAN" (2007), Literaturverfilmungen wie "EINE LIEBE VON SWANN" (1984), "DEATH OF A SALESMAN" (1985) oder ein singuläres Zeitdokument wie das Valeska-Gert-Porträt "NUR ZUM SPASS, NUR ZUM SPIEL" (1977).
Premieren
Einige der gezeigten Filme, wie DIE STILLE NACH DEM SCHUSS (2000) oder STRAJK – DIE HELDIN VON DANZIG (2006), erleben bei der Werkschau ihre offizielle Österreich-Premiere.
Blechtrommel
Auf seinem Grabstein werde dereinst nur stehen: »Schlöndorff – Oscargewinner für die Blechtrommel«, scherzt der Regisseur, der mit seinem »Markenzeichen« längst zu leben gelernt hat. Eine nähere Begegnung mit seinem Werk verdeutlicht, dass es in seinem Schaffen weit mehr zu (wieder)entdecken gibt ?

Das ganze Programm zu Volker Schlöndorff hier

Fotos: (c) GettyImages

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