Die Inszenierung, die in St. Pölten entwickelt wurde, geht jetzt auf Europa-Tournee.
Im Sommer 2006 inszenierte Regie-Magier Philippe Arlaud in Bayreuth den „Ring an einem Abend“. „Ein älterer Herr, der die Tetralogie Rheingold, Walküre, Siegfried und Götterdämmerung schon zigmal gesehen hat, war nach der Aufführung ganz außer sich.
Oper
Endlich hätte er nach so vielen Jahren ‚den Ring'
verstanden“, erinnert sich Arlaud im ÖSTERREICH-Gespräch. So
ähnlich dürfte es auch vielen Besuchern am Samstag im ausverkauften
Festspielhaus St. Pölten gegangen sein. Knapp vier Stunden dauerte das
geraffte Wagner-Konzentrat. Mit acht jungen Sängern, die alle zwischen drei
und fünf Rollen übernommen haben, und 16 Musikern des Bayreuther
Wagner-Kammerorchesters wurde der Abend bestritten. Auf Geiger wurde
gänzlich zugunsten einer „sängerfreundlicheren und größeren
Textdeutlichkeit“ verzichtet. Arlaud setzte auf opulente Optik mit
Videoclip- und Computeranimations-Ästhetik.
Entwicklung
„Es ist mutig, was wir da tun. Ich bin nicht mit
allem einverstanden. Die Sänger sind alle am Anfang ihrer Karriere. Wir
hatten sehr wenig Zeit zu probieren“, so Arlaud. Ein guter Anfang sei
jedenfalls gemacht. Mit dem „kleinen Ring“, der in St. Pölten entwickelt
wurde, wird sich der Regisseur weiter beschäftigen. Bevor die Inszenierung
im Sommer nach Bayreuth geht, ist eine Europa-Tournee geplant.